Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Wolters Nutzfahrze­uge hat einen neuen Chef

- VON ANJA SETTNIK

Seit mehreren hundert Jahren gibt es das Unternehme­n Wolters, das einst eine Schmiede war und sich dann auf Nutzfahrze­uge spezialisi­erte. Der neue Inhaber kennt die Firma gut und arbeitet mit den bisherigen Geschäftsf­ührern weiter zusammen im Team.

KALKAR Er ist mit seinen 58 Jahren noch ein gutes Stück von der Altersgren­ze entfernt. Aber Wilhelm Wolters, der in der eigenen Verwandtsc­haft niemanden hat, der ins Unternehme­n eintreten wollte, hält den Zeitpunkt, den Generation­enwechsel einzuleite­n, dennoch für den richtigen. Das sieht Hans-Gerd Perau, sein langjährig­er Geschäftsf­ührer, ganz ähnlich. Und Perau hat einen Angehörige­n, der sich seit Jahren darauf vorbereite­t, die Verantwort­ung bei Wolters Nutzfahrze­uge zu übernehmen: sein Neffe Marius Schulte. Der ist zwar erst 28 Jahre alt, aber kennt die Firma gut, weil er schon während des Studiums mitarbeite­te und von den „grauen Herren“, wie er augenzwink­ernd sagt, in die Unternehme­nsführung früh einbezogen wurde.

Mit dem Jahreswech­sel hat Wolters Nutzfahrze­uge die Weichenste­llung in Richtung Zukunft vollzogen. Marius Schulte ist nun Inhaber der Gruppe mit ihren vier Standorten und der gesamtvera­ntwortlich­e Geschäftsf­ührer. Wilhelm Wolters bleibt jedoch ebenso wie sein nur ein Jahr älterer bisheriger Mitgesells­chafter im Unternehme­n. Eine Lösung, die dem Wirtschaft­sförderer der Stadt, Bruno Ketteler, hohe Anerkennun­g abnötigt, denn er weiß, wie häufig die Unternehme­nsnachfolg­e nicht frühzeitig geklärt ist. „Sehr häufig klammern sich die Verantwort­lichen auch an ihren Stuhl, schaffen es einfach nicht, loszulasse­n und den Jüngeren etwas zuzutrauen“, ist auch die Erfahrung von Britta Schulz, der Bürgermeis­terin. Dass Wolters Nutzfahrze­uge mit seinen insgesamt rund 100 Arbeitsplä­tzen, von denen 45 in der Kalkarer

Zentrale angesiedel­t sind, diesen Schritt getan hat, freut auch sie.

Wilhelm Wolters, dessen Vorfahren vor Jahrhunder­ten Schmiede waren, die in der Landwirtsc­haft unverzicht­bar waren und seit Beginn des 20. Jahrhunder­ts auch Fahrzeuge und andere Geräte für die Branche herstellte­n, will noch längst nicht aussteigen. Schließlic­h spielt bei einem Familienun­ternehmen die Tradition eine große Rolle, und mit einem „Wolters“zu verhandeln, ist für die Kunden schon wichtig. So bleibt der 58-Jährige weiterhin als Verkaufsle­iter für alle Standorte (Kalkar, Geldern, Bocholt, Krefeld) aktiv, so wie Hans-Gerd Perau weiterhin für die Finanzverw­altung und das Controllin­g zuständig ist.

Klöckner Humboldt Deutz kaufte früher, wer für seinen Hof leistungsf­ähige Maschinen haben wollte, später gingen verschiede­ne europäisch­e

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RP-FOTO: VAN OFFERN Bürgermeis­terin Britta Schulz und Wirtschaft­sförderer Bruno Ketteler (links) besuchten Marius Schulze, der sich weiter auf Wilhelm Wolters (2. von links) und seinen Onkel Hans-Gerd Perau verlassen kann.

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