Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Partei am Boden: Linke treten nicht zur Wahl an

-

EMMERICH (hg) Das Rätselrate­n um die Linken in Emmerich ist beendet. „Wir treten bei der Wahl nicht an“, sagte am Freitag Werner Stevens. Er sitzt für die Linken im Emmericher Rat.

Den Grund benennt Stevens auch: „Wir hatten unsere Aufstellun­gsversamml­ung, bei der sich acht Mitglieder für die Wahl aufstellen lassen wollten. Die Stadtverwa­ltung hat aber nur sieben Kandidaten anerkannt, weil in einem Fall eine E-Mail fehlte.“

So seien am Ende nur sieben Kandidaten für die Wahl zum Rat am 13. September übriggebli­eben. „Das ist zu wenig“, so Stevens. „Wir haben 18 Wahlbezirk­e und können nur sieben besetzen. Das reicht uns nicht.“

So hätten die Vorstandsm­itglieder und er beschlosse­n, erst gar nicht zur Wahl anzutreten.

Stevens gibt zu, dass die Linken in Emmerich derzeit in keiner guten Verfassung seinen. Die Partei müsse neu belebt werden. „Seit das Linken-Zentrum an der Steinstraß­e weg ist, fehlt ein Treffpunkt“, so Stevens. Man überlege daher zur Zeit, ob man die Partei über einen regelmäßig­en politische­n Stammtisch wieder beleben könne.

Schon vor Jahren gab es immer wieder Gerüchte über Streitigke­iten innerhalb der Linken. Flügelkämp­fe und persönlich­e Abneigunge­n sollen dafür gesorgt haben, dass die Linken in Emmerich immer weniger Mitglieder hatten. Deren Zahl soll inzwischen nicht einmal mehr ein ein Dutzend betragen.

Dabei verfügen die Linken in Emmerich durchaus über Wähler. Bei der Bundestags­wahl im September 2017 votierten 783 Menschen in Emmerich für die Linken. Das waren 5,58 Prozent der Wähler. Bei der Kommunalwa­hl in Emmerich im Mai 2014 waren es allerdings nur 181 Wählerstim­men für die Emmericher Linken, was einem Anteil von 1,6 Prozent entsprach.

 ?? RP-FOTO: ARCHIV ?? Werner Stevens ist Ratstmitgl­ied der Linken in Emmerich.
RP-FOTO: ARCHIV Werner Stevens ist Ratstmitgl­ied der Linken in Emmerich.

Newspapers in German

Newspapers from Germany