Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Kistenweise Post für Valentin (5)
Familie Buck kann sich vor Briefen für ihren autistischen Sohn kaum retten.
KRANENBURG Zum Antoniusweg in Nütterden hat die Postbotin sonst nicht allzu viel zu schleppen. Nur wenige Menschen wohnen dort am Rande des Dorfes. Mit einer Familie hat die Zustellerin jetzt allerdings eine Menge zu tun, denn dort im Grünen wohnen die Bucks: Daniela und Christian mit ihren Söhnen Valentin (5) und Vincent (7). Die Mutter hatte über Facebook um Urlaubspost – am liebsten mit Tiermotiven – für den kleinen Valentin gebeten, denn der ist Autist, verbringt die Ferien zu Hause und freut sich über bunte Grußkarten.
Schon am ersten Tag nach dem Aufruf waren einige Briefe eingetrudelt, aber am Donnerstag ächzte die Postbotin unter ihrer Last: Kistenweise kamen Karten und Briefe für Valtentin, auch Päckchen und Pakete waren dabei. Mutter Daniela zeigte sich völlig überwältigt von all der Anteilnahme. Mit soviel Post hatten die Eltern des kleinen Autisten wirklich nicht gerechnet. „Bitte habt Verständnis dafür, wenn wir nicht jedem einzeln antworten und danken können“, bittet sie die Mitmenschen. Und in einem zweiten Update: „Wir kommen einfach nicht mehr nach!“
Während der Siebenjährige der Familie sich vermutlich mit ein, zwei Karten im Ferienlager begnügen muss, dürfte Valentin jetzt also gut beschäftigt sein. Sein Vater, der Urlaub genommen hat, um die Mutter in den Ferien zu entlasten, hilft nun beim Lesen und Tierkarten zeigen. Vermutlich ist die Familie nicht böse, wenn die Zuschriften wieder weniger werden. Und die Zustellerin auch nicht . . .