Nicolas ragt in zweierlei Hinsicht heraus
Borussias schwache Bilanz in 2023/24 spiegelt sich auch in den Benotungen unserer Redaktion wider.
Nach der drittschlechtesten Rückrunde aller Zeiten hat Borussia die Saison mit ihrer viertschlechtesten Bilanz in nunmehr 56 Bundesligajahren abgeschlossen. Da wird es nicht verwundern, dass sich diese schwache Ausbeute auch im Zeugnis der Rheinischen Post für sämtliche in der vergangenen Spielzeit benoteten Gladbacher Profis widerspiegelt. 38 Pflichtspiele hat Borussia in 2023/24 absolviert – inklusive der vier Pokalpartien – , 38-mal haben wir danach die Leistungen der Spieler benotet. Hier sind die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Gesamt-Zeugnis.
Die Notenbesten Geht es nach den Benotungen unserer Redaktion, geht Moritz Nicolas mit einer 2,89 als Klassenprimus aus der Bundesligasaison heraus. In 27 der 34 Spiele hütete die eigentliche Nummer zwei das Gladbacher Tor, weil Stammkeeper Jonas Omlin nach einer Schulter-OP lange fehlte. Nicolas spielte sehr konstant (auch die Noten für Hin- und Rückrunde liegen jeweils bei genau 2,89) und zuverlässig, nur dreimal erhielt er eine Note mit Defizit von mindestens einer 4-.
Omlins Gesamtnote (3,33) kann da nicht mithalten, trotzdem liegt der Kapitän damit im vorderen Feld, denn die besten Feldspieler bewegen sich genau in diesem Notenbereich, der einer 3- entspricht. Zu ihnen zählen in Robin Hack (3,31) und Max Wöber (3,33), Zugänge des vergangenen Sommers, sowie mit Rocco Reitz (3,36) nach Nicolas ein zweites Eigengewächs. Nicht unterschlagen werden soll Verteidiger-Talent Fabio Chiarodia, der in der Bundesliga auf einen Notenschnitt von 3,0 kommt – jedoch auch nur zwei benotete Einsätze hatte.
Die Notenschwächsten Wie Chiarodia im Guten geht es Christoph Kramer im Schlechten: Nur zweimal wurde der Routinier im Verlauf der Liga-Saison von uns benotet, zweimal gab es eine 4-. Die 4,3 als Gesamt-Durchschnittsnote steht damit auch am unteren Ende der Skala. Auf deutlich mehr benotete Spiele bringt es Verteidiger Joe Scally, besser als mit einer glatten 3 wurde der US-Amerikaner allerdings nur zweimal bewertet. Die Folge: Scally hat unter den Stammkräften mit einer 3,92 den schwächsten Schnitt.
Stefan Lainer, sein Konkurrent auf der rechten Abwehrseite, kämpfte sich im Winter nach einer Krebserkrankung zurück. Dass das Team in der Rückrunde generell noch schwächere Leistungen anbot, dürfte ihm die Rückkehr nicht vereinfacht haben, das unterstreicht auch sein Notenschnitt von 3,97. Tomas Cvancara kam im zweiten Saisonteil nur auf drei benotete Einsätze, doch bestätigten diese Auftritte den Trend beim Tschechen seit dem Beginn seiner Verletzungsmisere im Herbst. So verzeichnet der Stürmer nur eine Endnote von 3,82.
Absteiger der Rückrunde
Dass die offensive Highlights. Bleibt Alassane Noten vieler Borussen angesichts Plea, dessen Form-Abfall (von der schwachen zweiten Saisonhälfte 3,26 auf 3,82) eine Parallele zur vergangenen im Durchschnitt im glatten ViererBereich Saison ist. Zwar war der liegen, verwundert nicht Franzose zwischenzeitlich verletzt – eher schon, wer im Vergleich zur – dass kein einziger Treffer mehr Hinserie am stärksten abgebaut hat: den sieben Hinrundentoren folgte,
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Rocco Reitz war der Shootingstar war dann doch enttäuschend. des Herbstes, doch dieses Niveau konnte das Eigengewächs nicht hal- Aufsteiger der Rückrunde Ja, es gab ten – von einer 2,98 ging es runter sie vereinzelt tatsächlich, zumindest auf eine 3,93. verbuchten ein paar Borussen eine
Einen starken Abwärtstrend bessere Durchschnittsnote im Vergleich verbuchten auch Jordan Siebatcheu zum ersten Halbjahr. Dass (von 3,16 auf 3,95) und Luca dazu Max Wöber (von 3,4 auf 3,21) Netz (von 3,35 auf 3,95): Während und Florian Neuhaus (von 3,55 auf Jordans Wirkungsgrad als Wandspieler 3,3) zählen, damit war nach den Eindrücken abnahm und er nur noch der vergangenen Monate selten torgefährlich wurde, hatte nicht unbedingt zu rechnen. Da ist Netz zu viele Wackler in seinem die Steigerung bei Nathan Ngoumou Defensivverhalten und zu wenige schon besser nachzuvollziehen. Einige
engagierte Auftritte im mittleren Teil der Rückrunde und drei Tore brachten ihm eine 3,21 ein – in der Hinserie hatte es nur zu einer 3,6 gereicht.
Dass Robin Hack hier nicht explizit genannt wird, hat zwei Gründe: Zum einen zählte sein Doppelpack zu Jahresbeginn gegen den VfB Stuttgart noch zur Vorrunde, die er bei nur fünf benoteten Einsätzen auch schon mit einer 3,18 abschloss. Zum anderen machten ihm eine 5 beim 0:2 in Leipzig und eine 6 beim 0:3 gegen Freiburg eine starke Rückrundennote etwas zunichte. So gab es im Durchschnitt eine 3,36 – obwohl er zweimal eine glatte Eins erhalten hat: als Joker beim 3:3 in Köln und nach seinem Dreierpack beim 3:4 in Hoffenheim.
Noten-Ausreißer Mit seinen beiden Gala-Auftritten verdoppelte Hack die Bilanz der Hinrunde: Da hatte nur Alassane Plea beim 4:0 gegen Wolfsburg eine glatte 1 bekommen. Ebenfalls insgesamt dreimal vergab die Redaktion zudem eine 1-, jeweils in der Hinrunde: an Plea beim 3:1 in Bochum, an Franck Honorat beim 4:0 gegen Wolfsburg und an Hack beim 3:1 gegen Stuttgart. Im anderen Extrem sind wir häufiger aktiv geworden: Dreimal gab es eine 5-, gar sechsmal eine glatte 6, alleine vier davon beim ernüchternden 0:3 gegen Freiburg.