Auch Hasani und Wilms verlassen Beeck
Mit den langjährigen Akteuren Shpend Hasani und Sebastian Wilms sowie Mathias Hülsenbusch, Takahito Ohno, Toranosuke Abe und dem dritten Torwart Tobias Müller stehen die nächsten sechs Abgänge fest. Am Freitag letztes Auswärtsspiel bei RW Oberhausen.
Bei Absteiger FC Wegberg-Beeck zeichnet sich immer mehr ein Umbruch bislang nicht gekannten Ausmaßes ab. Mit dem altgedienten Stürmer Shpend Hasani und Urgestein Sebastian Wilms sowie Mathias Hülsenbusch (zu Mittelrheinligist SV Bergisch Gladbach), Takahito Ohno, Toranosuke Abe und dem dritten Torwart Tobias Müller gibt es die nächsten sechs Abgänge. Zuvor fest standen schon Kapitän Maurice Pluntke (zu Landesligist SG Holzheim), Norman Post (wie erwartet zu A-Ligist Dynamo Erkelenz), Timo Bornemann und Merlin Schlosser (jeweils Leihende), der zweite Torwart Yannik Hasenbein (wohl Bergisch Gladbach), Justin Hoffmanns und Julio Torrens.
Noch nicht entschieden ist die sportliche Zukunft von Marc Kleefisch, Yannik Leesmacher, Timo Braun, Leon Pesch, Joel Cartus, Finn Theißen, Alec Vinci, Finn Stromberg, Adrijan Behrami und Stammtorwart Ron Meyer. Für die nächste Saison stehen bislang nur Nils Hühne, Niklas Fensky und Francisco San José fest.
Unter diesen Vorzeichen geht Beeck am Freitag (Anstoß 19.30 Uhr) in sein letztes Regionalliga-Auswärtsspiel bei RW Oberhausen im altehrwürdigen Stadion Niederrhein. RWO dürfte sich mit Sicherheit kein Bein ausreißen – nach einer völlig enttäuschenden zweiten Halbserie, die den einstigen Aufstiegskandidaten Oberhausen in der Rückrundentabelle nur auf Platz zwölf ausweist, zählt für die Schützlinge vom wieder mal als Interimscoach eingesprungenen Mike Terranova im Grunde nur noch eines: das NiederrheinpokalEndspiel am 25. Mai bei Rot-Weiß Essen.
Bei Beeck kehrt Cartus nach abgebrummter Gelbsperre in den Kader zurück, dafür fehlt nun Hasani, der beim 0:0 gegen Lippstadt seine zehnte Gelbe Karte sah – etliche davon wegen Meckerns. Verletzt fehlen weiterhin Pluntke, Wilms und Kleefisch.
Was Hoffnungsplatz 15 angeht, auf dem der SV Lippstadt mit fünf Punkten Vorsprung auf Beeck steht, ist es mit der Hoffnung auch nicht mehr so weit. Zwei Strohhalme sind mittlerweile endgültig eingeknickt. Erstens: Der FC Schalke 04 hat den Klassenerhalt in der 2. Liga eingetütet – dessen U23 muss also nicht zwangsabsteigen. Zweitens: Der MSV Duisburg ist endgültig aus der 3. Liga abgestiegen und spielt
künftig erstmals in seiner Vereinsgeschichte nur noch viertklassig – eben in der Regionalliga West.
Die dritte vage Hoffnung ist ein freiwilliger Rückzug eines Regionalligisten am Saisonende. Erster Kandidat dafür war im Winter der SC Wiedenbrück. Da verkündete der langjährige Hauptsponsor seinen Rückzug zum Saisonende. Die Erwartung, dass die Mannschaft in der Rückrunde daher auseinanderfallen würde, bestätigte sich aber nicht – ganz im Gegenteil: Die Ostwestfalen spielen ihre beste Regionalliga-Halbserie überhaupt, sind aktuell drittbestes Rückrundenteam – Resignation sieht anders aus. Beim SCW scheint es also definitiv in der Regionalliga weiterzugehen.
Das gilt auch für den 1. FC Düren, der immer wieder auch mal als ein potenzieller Rückzugskandidat gehandelt worden war. Und selbst bei der U21 des 1. FC Köln scheint es weiterzugehen – freilich unter erschwerten Vorzeichen. Denn das auch im Sommer noch geltende Transferverbot für den Verein gilt nicht nur fürs Lizenzspielteam, sondern auch für den kompletten sogenannten Leistungsbereich – also auch für die U21, U19 und U17. Folge: Bei einem Abstieg des FC in die 2. Liga dürften viele Spieler gehen, entsprechend viele aus der jetzigen U21 müssten dann wohl ins Profiteam hochrücken, könnte die U21 ihrerseits aber ausschließlich aus der jetzigen U19 neue Spieler
rekrutieren.
Bleibt die vierte vage Hoffnung, dass die Oberliga Niederrhein keinen Aufsteiger stellt. Baumberg und Schonnebeck, die beiden Erstplatzierten, haben für die Regionalliga nicht gemeldet, wohl aber der Dritte Uerdingen und der Vierte Ratingen – und die treffen am Sonntag im direkten Duell aufeinander. Pferdefuß: Bei den chronisch krisengeschüttelten Uerdingern weiß man überhaupt noch nicht, wie es ab Sommer weitergeht, und Ratingen spielt eine desaströse Rückrunde, erweckt so den Anschein, dass man gar nicht aufsteigen möchte. Das Aufstiegsrecht gilt auf alle Fälle nur bis Platz drei.
Dass ein Verband keinen Regionalligaaufsteiger
stellt, ist am Mittelrhein übrigens alles andere als unbekannt. Zur Erinnerung: Der FC Hennef wurde von 2012 bis 2014 dreimal in Folge Meister der Mittelrheinliga, nahm aber erst beim dritten Mal sein Aufstiegsrecht wahr. Und ein anderer Mittelrheinligist wollte in den Jahren auch nicht aufsteigen – eben auch nicht die dafür jeweils grundsätzlich berechtigten Zweit- oder Drittplatzierten. Von daher ist es äußerst bemerkenswert, dass aus der Mittelrheinliga in diesem Jahr mit SV Hohkeppel, Bonner SC, SV Bergisch Gladbach, Spvg. Frechen und VfL Vichttal gleich fünf Klubs ihre Bewerbung abgaben – den gegenüber früheren Jahren deutlich gestiegenen Anforderungen zum Trotz.