Betriebe stellen sich in der Hauptschule vor
(DG) Wenn plötzlich Tapezieren oder der Umgang mit Pinsel und Farbe auf dem Stundenplan stehen: Wegberger Hauptschüler haben eigenständig die Fläche ausgemessen, den Verbrauch berechnet und dann – zusammen mit Bürgermeister Christian Pape – eine große Wand mit einem neuen Anstrich verschönert. Der Wegberger Malerbetrieb Buchholz gab dabei Hilfestellungen.
Er war eins von drei lokalen Unternehmen, die bei der ersten Auflage des neuen Betriebsvorstellungstags in der Schule am Grenzlandring auf viel Resonanz stießen. Rund 40 Neuntklässler waren begeistert von dem ungewöhnlichen Konzept, bei dem die Mädchen und Jungen nicht nur Betriebe aus der näheren Umgebung kennenlernen, sondern sofort selbst aktiv und in erste einfachere Arbeitsprozesse eingebunden werden.
Auch die beteiligten Unternehmen waren angetan von der Einladung. Neben Buchholz waren auch die Lebenshilfe Heinsberg und die Zimmerei Jansen, deren Schwerpunkte unter anderem Holzrahmenbau und Denkmalschutz sind, der Einladung gefolgt. Organisiert wurde die neuartige Veranstaltung, die künftig mehrmals im Jahr stattfinden soll, von den Lehrern Marcel Robertz und Heribert Braun, die sich an der Schule am Grenzlandring unter anderem um den Bereich der Studien- und Berufsorientierung kümmern. Berufliche Orientierung und Bildung seien nicht nur wichtig, sondern sogar gesellschaftsbildend, betonte Robertz, der Deutsch und Geschichte unterrichtet. Deshalb passe sich die Schule an und werde praxisnäher. Das Ziel: ein besseres Vernetzen der künftigen Berufseinsteiger mit den Betrieben und der beruflichen Welt. Aus diesem Grund habe man sich auch entschlossen, verstärkt potenzielle Arbeitgeber zu besichtigen, zum Beispiel
die Maschinenbau-Firma Hegenscheidt in Erkelenz, Autoservice Twardowski, die Baltes Dach GmbH, die Driescher KG als Fachbetrieb für Elektrizitätswerksbedarf oder die Kita St. Peter und Paul. Auch das nahe gelegene Kreiswasserwerk in Uevekoven wurde von den Jugendlichen bereits besucht. Bei Wurstspezialitäten Esser durften sie den Mitarbeitern bei den Arbeitsprozessen über die Schulter schauen.
Den ersten Betriebsvorstellungstag in der Schule nutzte die Lebenshilfe, um spielerisch auf die Schwierigkeiten der Beeinträchtigen aufmerksam zu machen und um Verständnis zu werben, etwa beim Fahren mit dem Rollstuhl oder dem Umgang mit sehbeeinträchtigten Menschen.
Wie man mit der Säge richtig umgeht und Nägel in eine Wand schlägt, übten die 40 Mädchen und Jungen. Schulleiterin Angela Theißen zog ein überaus positives Fazit nach der gelungenen Auftaktveranstaltung. Die Schülerinnen und Schüler hätten viel Spaß gehabt, und es habe eine gute Stimmung geherrscht. „Wir freuen uns immer, wenn Betriebe und unsere Absolventen unkompliziert mit uns in Kontakt treten und wir gemeinsam etwas auf die Beine stellen können“, sagt die Rektorin.