Wie das Gas nach Erkelenz kam
(RP) In den vergangenen Wochen hat Günther Merkens vom Heimatverein der Erkelenzer Lande für unsere Zeitung berichtet, wie einst die Strom- und Wasserversorgung in Erkelenz Einzug erhielt. Im letzten Teil dieser Reihe blickt er nun darauf, wie die Gasversorgung in die Stadt kam.
Über die Gasversorgung in Erkelenz zu Beginn des 20. Jahrhunderts findet man keine Hinweise. Da die Gasversorgung leitungsgebunden war, ist deswegen kaum anzunehmen, dass es um die Jahrhundertwende in Erkelenz eine Gasversorgung
gab. Auch in den Unterlagen zur Errichtung des Erkelenzer Elektrizitätswerks im Jahre 1909 finden sich keine Hinweise auf eine Gasversorgung. Erst nach Bildung der WLK, der Westdeutschen Licht- und Kraftwerke AG, gibt es erste Hinweise. So wird berichtet, das im Jahre 1923 neben der neuen Hochspannungsleitung auch eine Gas-Hochdruckleitung von Rheydt nach Erkelenz gebaut wurde. Rheydt hatte schon früh eine Gasversorgung, so wurde bereits 1884 eine Betriebskrankenkasse für die Gasanstalten unter anderem in Rheydt gegründet. Gespeichert wurde das Gas vor Ort in Gasometern.
Ein Foto aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg zeigt den Gasometer auf dem Gelände der WLK, direkt neben der Straßenunterführung Mühlenstraße. Er wurde nach der Umstellung auf Erdgas (1969/1970) demontiert.
Später wird berichtet, dass im Jahre 1929 ein umfangreicher Ausbau der Gasversorgung in Erkelenz erfolgte. Berichtet wird auch, dass mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges die Gasversorgungsanlagen in Erkelenz völlig zerstört waren und dass zum Beispiel im Jahre 1946 eine Gasversorgung noch unmöglich war.
Eine Übersicht über die Stromund Gasentwicklung der WLK zeigt, dass es im Jahre 1923 wohl noch keine Gasversorgung in Erkelenz gab, die sich dann langsam entwickelte und erst nach dem Zweiten Weltkrieg stetig anstieg.
Heute ist die Gasversorgung übrigens bereits nicht mehr im Trend: In Neubaugebieten, etwa im Oerather Mühlenfeld, werden gar keine Leitungen mehr gebaut, der Trend geht zur Wärmepumpe.