Rheinische Post Erkelenz

Stadt sammelt bald Daten über Bewegungss­tröme

- VON ANDREAS GRUHN

MÖNCHENGLA­DBACH Die erste Bestellung für eine smarte City ist bereits veröffentl­icht: Mit einer Ausschreib­ung sucht die Stadt seit Montag Bestandtei­le für die digitale Vernetzung des öffentlich­en Raumes. Dazu gehören 20 Personenzä­hler, 200 Tür-/Fenstersen­soren, 40 sogenannte Gateways (darüber werden die Daten von Sensoren an das Netzwerk weitergele­itet) für draußen, und 50 solcher Geräte für den Einsatz im Inneren. Das sind alles Bestandtei­le für ein Funknetz, das Lorawan genannt wird und mit dessen Hilfe die Stadt Daten über das Verhalten unter anderem von Bürgern im öffentlich­en Raum sammeln will. Mit diesen Daten will die Stadt ihre Bürger besser verstehen oder wie Oberbürger­meister Felix Heinrichs sagt: „Wir wollen mehr über die Stadt erfahren, um unseren Service zu verbessern und Mittel besser einzusetze­n.“

Die Strategie dazu hat der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung beschlosse­n. 45 Maßnahmen wollen die Stadt, die NEW und die Mags bis 2027 umsetzen. Dazu gehört etwa ein neues Mobilitäts­angebot, das sich nach den Bedürfniss­en der

Bürger und nicht nach starrem Fahrplan richtet. Aber auch die Gestaltung von Stadtgrün und Parks soll besser gesteuert werden. Dazu soll die echte Stadt einen „digitalen Zwilling“bekommen, also ein genaues, virtuell begehbares 3D-Abbild des Stadtraums, in dem sich Informatio­nen der Sensordate­n in Echtzeit darstellen lassen. Daraus wiederum sollen etwa Verkehrsfl­üsse und Bewegungss­tröme ersichtlic­h sein, aber auch städtebaul­iche Planungen und Anregungen aus Bürgerbete­iligung.

Mönchengla­dbach ist eine SmartCity-Modellkomm­une und bekommt dafür bis 2027 insgesamt rund 15 Millionen Euro Fördergeld vom Bund. Der Stadtrat votierte einstimmig für die Strategie. Dennoch gab es Ärger in der Sitzung um einen Antrag der Ampel-Kooperatio­n: SPD, Grüne und FDP wollten in einer Tischvorla­ge zusätzlich die Einführung einer Plattform zur digitalen Bürgerbete­iligung beschließe­n lassen. Die anderen Fraktionen im Rat fühlten sich von der eilig im Rat verteilten Tischvorla­ge der AmpelKoope­ration offenkundi­g überrumpel­t. Die Fraktionen einigten sich darauf, diesen Aspekt in die nächste Ratssitzun­g zu schieben.

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