Rheinische Post Erkelenz

Warum Borussia die Pause ganz gelegen kommt

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Am vergangene­n Freitag erhielt Joe Scally eine gute und eine schlechte Nachricht. Die schlechte zuerst: Gregg Berhalter hat ihn nicht für die WM-Qualifikat­ionsspiele der USA nominiert. Die gute, die Scally indes nicht als solche empfunden haben wird: So kann er in aller Ruhe zwei Wochen am Borussia-Park trainieren und sich anbieten fürs nächste Spiel bei Arminia Bielefeld.

Seine Corona-Infektion zwang Scally erstmals in dieser Saison zu einer Pause. Seit er wieder fit ist, saß er gegen Bayer Leverkusen und Union Berlin auf der Bank und stand im DFB-Pokal bei Hannover 96 in der Startelf. In nächster Zeit werden die Einsatzcha­ncen nicht rosiger: Seit Mittwoch ist Ramy Bensebaini zurück vom Afrika-Cup, der Algerier wird die linke Seite ungern an die Teenager Scally und Luca Netz verlieren.

Viele kleine Personalge­schichten addieren sich zu der Erkenntnis, dass Borussia die Länderspie­lpause, von der sie gar nicht durch Abstellung­en betroffen ist, ganz gelegen kommt. Nur Lars Stindl wird gegen Bielefeld sicher ausfallen. Für Christoph Kramer und Laszlo Bénes wird die Zeit reichen, auch Jordan Beyer dürfte in anderthalb Wochen fit genug für den Kader sein. Drei Ausfälle sind das Minimum in dieser Saison, am 14. und 15. Spieltag fehlten lediglich Beyer, Tony Jantschke und Mamadou Doucouré.

Die Pause schadet sicher auch einem Vielspiele­r der vergangene­n Wochen nicht. „Physisch fühle ich mich sehr gut“, wird Manu Koné auf Borussias Webseite zitiert. „Ich habe zuletzt viele Spiele über 90 Minuten gemacht, die Belastung war hoch, das war ich in der Form nicht gewohnt. Ich bin aber natürlich froh, dass ich spielen kann und das Vertrauen des Trainers habe. Ich kann eigentlich nur zufrieden sein.“

Koné hat seinen Platz sicher, während Scally rechts den Druck auf Stefan Lainer hochhalten und sich links weiter anbieten muss. Der US-Amerikaner hat sich mal als Langschläf­er geoutet, der am liebsten nachmittag­s trainiert, weil er nachts am besten mit der Heimat kommunizie­ren kann. Diese Woche bittet Trainer Adi Hütter immer morgens zum Borussia-Park. Trotzdem wird Scally in der Nacht auf Freitag sicher einen Stream mit dem Spiel der USA gegen El Salvador einschalte­n.

Am Mittwoch verbrachte er den Vormittag mit den Kollegen im Kraftraum, lediglich die Torhüter kamen raus. Erst für den Nachmittag war eine nicht öffentlich­e Einheit auf dem Rasen angesetzt. „Wir müssen an unseren Defiziten arbeiten, um an den Spieltagen performen zu können“, sagte Koné. „Diese und nächste Woche werden wir daher intensiv arbeiten. Es wird sicher hart, aber nur so können wir in Zukunft wieder Spiele gewinnen.“

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