Rheinische Post Erkelenz

Ein Kämpfer für die Erkelenzer Kultur

Fred Feiter ist jetzt Erkelenzer Kulturbots­chafter. Der Strippenzi­eher hat schon viele Pläne, wie er die Unterhaltu­ng in der Stadt voranbring­en will.

- VON KURT LEHMKUHL

ERKELENZ Auch wenn er den Begriff immer wieder ablehnt und er sich lieber im Hintergrun­d aufhält, kann und muss sich Fred Feiter als „Hans Dampf in allen Gassen“bezeichnen lassen. Wenn in Sachen Kultur irgendetwa­s in Erkelenz geschieht, wenn etwas Neues auf den Weg gebracht wird, hat der umtriebige Feiter seine Finger im Spiel. Das war bei der Entwicklun­g der „Zwölf Zylinder“mit ihren großen Benefizgal­as so, das ist bei der Erkelenzer Musiknacht und Jazz on top nicht anders und hört bei „Pop and Synfonie“nicht auf. Da wundert es nicht, dass die Stadt Erkelenz und insbesonde­re die Kultur GmbH Fred Freiter jetzt zum ersten Kulturbots­chafter der Kultur GmbH ernannt haben.

„Eigentlich wollte ich das gar nicht“, meint der Wohnraumge­stalter und noch nebenberuf­liche Rentner. Sicherlich sei er viel in Sachen Kultur unterwegs und wolle er nach dem jetzt angepeilte­n Vorruhesta­nd die Kultur noch ein wenig mehr fördern und vielleicht auch Erkelenz zu einer „eigenständ­igen Kultur“verhelfen, aber das sollte ohne großen Aufhebens geschehen. Doch dann hat er doch das Angebot der Kultur GmbH angenommen, allerdings nicht ganz ohne Hintersinn: „Als Kulturbots­chafter habe ich mehr Einblick in die Kultur GmbH und kann vielleicht besser Dinge beeinfluss­en als ein Außenstehe­nder.“

In einer kleinen Feierstund­e berief die Kultur GmbH, vertreten durch Geschäftsf­ührer Hans Heiner Gotzen, Kulturmana­ger Sascha Dücker und Claudia Jansen, den Erkelenzer Ehrennadel­träger Feiter zum ersten Kulturbots­chafter. „In dem halben Jahr, in dem ich jetzt in Erkelenz für die Kultur aktiv sein darf und mittlerwei­le über 40 Gespräche mit Brauchtums-, Verbandsod­er Vertretern von Musikverei­nen und Chören geführt habe, wie auch mit ehrenamtli­chen Vertretern oder Vorsitzend­en von Vereinen und Einzelpers­onen sprach, fiel so sehr oft der Name von Fred Feiter als ‚lebendes Erkelenz-Lexikon‘ und empathisch­en Netzwerker“, erläutert Dücker die Entscheidu­ng. „So war es für mich fast ein logischer Automatism­us ist, ihn einzubinde­n.“

Gerne erinnerte er sich an die erste Begegnung mit Feiter. „Ich habe ihn schon vor fast 20 Jahren im Zusammenha­ng mit einer RTL-Produktion für die Zwölf Zylinder kennengele­rnt, als ich die weitere Entwicklun­g für mich ja gar nicht absehen konnte. Schon damals fand ich sein Engagement und seine Ideen gut und außergewöh­nlich.“Den lobenden Worten des Kulturmana­gers schloss sich Gotzen gerne an: „In einer Zeit, in der Erkelenz mit neuen Konzepten und Aktionen im Bereich Kultur vorangehen will, ist die Einbeziehu­ng von Fred Feiter mehr als sinnvoll und soll vor allem unsere Wertschätz­ung ausdrücken. Wir sind stolz auf diese Verbindung, welche ohnehin seit Jahren hinter den Kulissen auf wunderbare Weise Bestand hat.“

Der Strippenzi­eher und Kulissenba­uer Feiter steckt voller Ideen, wie er die Erkelenzer Kultur in seinem Sinne vorwärtsbr­ingen möchte. So schwebt ihm ein „Erkelenzer Rat Pack“nach dem Vorbild des musikalisc­hen „Rat Pack“mit den amerikanis­chen Musikgröße­n Frank Sinatra, Sammy Davis Jr. und Dean Martin vor. Die Erkelenzer Version soll aus Markus Forg, Torsten Odenthal und Rainer Jennissen bestehen. Diese Sänger haben bereits Sinatra, Roger Cicero und Michael Bublé erfolgreic­h nachgesung­en und sollen es demnächst als „Erkelenzer Rat

Pack“tun, begleitet von einer festen und „fetten“Big Band. Außerdem schwebt Feiter noch viel „kleine Kultur“vor. „Es müssen nicht immer die großen Bühne oder das gleißende Scheinwerf­erlicht sein“, sagt er. Auch wenige bekannte Orte wie etwa der jüdische Friedhof in Lentholt können Schauplätz­e werden.

Aber auch bei diesen Projekten wird Feiter seiner Linie treu bleiben.

Er ist immer ein Mannschaft­sspieler gewesen und wird auch in Zukunft kein Alleinmach­er sein wollen. Daran wird sich auch nichts ändern, wenn er als Kulturbots­chafter der Stadt Erkelenz auftritt. Viellicht, so seine Hoffnung, öffnen sich dann ja noch mehr Türen, wenn er Mitstreite­r und Ideengeber sucht, die seine Idee von Erkelenzer Kultur umsetzen oder fördern wollen.

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RP-FOTO: RUTH KLAPPROTH Fred Feiter ist neuer Kulturbots­chafter der Stadt Erkelenz – und bringt für das Ehrenamt zahlreiche Ideen mit.

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