Rheinische Post Erkelenz

„Wir haben Rumänien lieben gelernt!“

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Zweimal in einem Monat ging’s für die Gesamtschu­le Ratheim mit Erasmus Projekt nach Rumänien.

RATHEIM (RP) Die erste Gruppe führte es in die Walachei, genauer in die Kleinstadt Ro iorii de Vede. Dort trafen die Jungen und Mädchen auf weitere Schüler aus Lettland, Bulgarien, der Türkei und Portugal sowie ihre begleitend­en Lehrer und Lehrerinne­n. Drei Tage lang drehte sich in der Aula der coala gimnazial „Zaharia Stancu“alles um Kostüme, Märchen und Spielzeuge. Im Rahmen des Erasmus-Projektes „Today a dreamer, tomorrow a leader“verkleidet­en und präsentier­ten vier Schülerinn­en als Rotkäppche­n, Aschenputt­el, Rapunzel und Dornrösche­n ihren europäisch­en Freunden die Märchen der Gebrüder Grimm. Auch die anderen Kinder hatten schon zu Hause kleine Theaterstü­cke vorbereite­t, um typische (Märchen-)Figuren ihres Landes vorzustell­en.

An den übrigen Tagen standen unter anderem Tagesausfl­üge in die Hauptstadt Bukarest, das durch Graf Dracula bekannt gewordene Schloss Bran, ein idyllische­s Kloster in den Bergen Transsylva­niens sowie das in den Karpaten gelegene Bra ov an. „Herr Calik, hier sieht es irgendwie aus wie in Deutschlan­d“, bemerkte eine Schülerin, und ganz Unrecht hatte sie nicht, denn Bra ov, deutsch Kronstadt, in der Region Siebenbürg­en wurde im 13. Jahrhunder­t von den Ritterbrüd­ern des deutschen Ordens gegründet und bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunder­ts waren die Deutschen die größte Volksgrupp­e in Bra ov.

Zwei Wochen später besuchte Azad Calik mit seinen Schülern die rumänische Partnersch­ule in Bistrita im Nordosten von Siebenbürg­en. Kursus für Erwachsene „Stricken und Filzen“, „Wer weiß schon, dass in Bistrita die Hauptfigur aus Bram Strokers Roman über den Grafen Dracula im Hotel Krone gewohnt hat“, sagte eine Schülerin, die am Programm teilgenomm­en hat. Aber die Schüler der Leonardo-da-Vinci-Gesamtschu­le haben hier noch viel mehr gelernt. Innerhalb des zweiten Projektes „The influence of books“arbeiteten sie an drei Tagen mit großer Begeisteru­ng in einem Workshop über die Philosophe­n Europas. Sie bereiteten eine Präsentati­on über den deutschen Philosophe­n Nietzsche vor, indem sie schauspiel­erisch pantomimis­ch kurze Aphorismen des Philosophe­n darstellte­n. Sie trafen sich mit Schülern aus vier verschiede­nen Ländern: aus der Türkei, Lettland, Italien, und natürlich waren die Ratheimer alle in rumänische­n Gastfamili­en untergebra­cht. Da war der Austausch über Land und Leute schon gesichert.

„Ich habe noch nie ein Land so genau kennengele­rnt“, sagte eine Schülerin aus der sechsten Klasse. „Ich habe das typische Essen kennengele­rnt und natürlich auch mit meiner Gastfreund­in Freundscha­ft geschlosse­n. Und ich freue mich schon, wenn meine rumänische Freundin dann im November nach Ratheim kommt.“Möglich macht das alles das Erasmus + Programm der Europäisch­en Union oder wie ein begleitend­er Lehrer sagte: „Es überwindet die Grenzen nationalst­aatlichen Denkens, beugt dem Nationalis­mus vor und ist wie kein anderes Programm dazu geeignet, den internatio­nalen Austausch über viele Länder hinweg zu sichern. Das ist heute wichtiger denn je.“

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FOTO: GESAMTSCHU­LE Lehrer M. Peiter, Leon Hupke, Michelle Steffens, Jana Philipp, Angelina Ritterbex, Amy Gerstenber­ger, Leandra Odinius und Lehrer Azad Calik genießen den Aufenthalt in Rumänien.

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