Knapp fünf Prozent des Unterrichts fallen an NRW-Schulen aus
DÜSSELDORF An den Schulen in Nordrhein-Westfalen sind im ersten Halbjahr 4,8 Prozent des Unterrichts ausgefallen. Darin sind nach Angaben des NRW-Schulministeriums ersatzlos entfallene Stunden enthalten (3,3 Prozent) und das sogenannte eigenverantwortliche Arbeiten (1,5 Prozent). Hauptursache sei der Mangel an Lehrern, den die Vorgängerregierung nur halbherzig bekämpft habe, sagte NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP).
Die Zahlen, die erstmals nach einer neuen flächendeckenden Methode erhoben wurden, weichen vom Vorjahr kaum ab. Im Schuljahr 2017/18 lag der nach dem sogenannten rollierenden Verfahren ermittelte Stundenausfall bei 5,1 Prozent. Dabei mussten alle rund 4600 öffentlichen Schulen der teilnehmenden Schulformen im Land einmal rückblickend über einen Zeitraum von zehn Unterrichtstagen Daten zum Unterrichtsgeschehen melden. Nach dem neuen Verfahren hingegen müssen die Schulen ein paar Kennziffern wöchentlich melden.
Einmal jährlich muss jede Schule zudem detaillierte Informationen zu Ausfallgründen geben und über ergriffene Maßnahmen berichten. Die Schulen wurden dem Ministerium zufolge für das neue Verfahren mit der erforderlichen Software ausgestattet und erhalten für den entstehenden Arbeitsaufwand eine Entlastung.
„Wir brauchen keine genaueren Messdaten. Wir brauchen Entlastungen für die Lehrerinnen und Lehrer. Mehr Bürokratie trägt dazu nicht bei“, kritisierte Stefan Behlau, Landesvorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung die Statistik. Aus Sicht der Lehrergewerkschaft reichen die Anstrengungen der Landesregierung nicht aus, um den Lehrermangel wirksam zu bekämpfen. „Der Beruf muss attraktiver werden. Das geht über gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit“, so Behlau. Der Verband fordert eine langfristige Personalplanung mit Vertretungsreserve und eine 108-prozentige Lehrkräfteversorgung.