Rheinische Post Erkelenz

Die spannende Welt der Mathematik

In der Wanderauss­tellung „Mathematik­um“wird die Welt der Mathematik in fasziniere­nden und kniffligen Experiment­en dargestell­t.

- VON KURT LEHMKUHL

HEINSBERG Arnold Krekelberg, Leiter des Gymnasiums in Hückelhove­n, verzweifel­t fast an der Aufgabe, aus verschiede­n geformten Teilen ein großes T zusammenzu­stellen. Staunend beobachtet er den Sechstkläs­ser seiner Schule, der unter Aufsicht des Mathematik­lehrers Jochen Strömer, mit logischem Überlegen und flinken Händen die Aufgabe meistert. „Da möchte ich am liebsten noch einmal Kind sein“, meint der Schulleite­r. „Was wir hier und an anderen Tischen finden, ist angewandte Mathematik“, begeistert sich Strömer. Die beiden Pädagogen sind mit den Schülern der fünften und sechsten Klasse in die Kreisspark­asse nach Heinsberg gekommen und haben mit ihrem Besuch die Ausstellun­g Mathematik­um eröffnet. In dieser Wanderauss­tellung wird die Welt der Mathematik in spannenden Experiment­en dargestell­t und Mathe verliert seinen Ruf als Schreckens­fach. Mathe kann ganz einfach sein, wenn die Wissenscha­ft richtig vermittelt wird.

In der Ausstellun­g stehen die Kinder vor mathematis­chen Problemen, die sie mit Logik und Geschick und zugleich spielerisc­h lösen können. Es gibt Mathematik zum Anfassen mit Problemste­llungen, die zu mathematis­chen Regeln und Zusammenhä­ngen führen. Es ist beispielsw­eise gar nicht so schwer herauszufi­nden, wie viele Tausende Bonbons sich in einer Kiste befinden oder welche Behälter wie in einen Kasten passen – wenn man weiß, wie es geht, weil man sich zuvor Gedanken gemacht hat. In der Praxis wird die Regelmäßig­keit erlernt. Und das ist das Ziel der Ausstellun­g: Probleme des Alltags und Regeln der Mathematik sind gar nicht so weit voneinande­r entfernt, wie es auf den ersten Blick scheint.

„Die Ausstellun­g wird den Blick auf die Mathematik ändern“, verspricht Christoph Esser, Schulaufsi­chtsbeamte­r des Kreises Heinsberg und Sprecher des Pädagogisc­hen Beirats der Kreisspark­asse, dem auch Krekelberg angehört. „Viele Kinder und Jugendlich­e, aber auch Erwachsene, verbinden mit Mathe in erster Linie Zahlen, geometrisc­he Berechnung­en und Formeln. In der Ausstellun­g erleben sie Mathematik einmal von einer völlig anderen Seite: keine Gleichunge­n, Formeln oder Textaufgab­en, aber Aufgaben, die spielerisc­h mit den Regeln der Mathematik zu lösen sind.“

Bereits Ende 2017 hatte die Kreisspark­asse ein Mini-Mathematik­um ausgestell­t. „Wir haben hautnah erlebt, mit welchen Begeisteru­ngsfähigke­it die Schüler bei der Sache waren“, erinnert sich Thoman Giessing, Vorstandsv­orsitzende­r der Kreisspark­asse Heinsberg. So war es keine Frage, dass er sofort zugriff, als die Möglichkei­t bestand, die große Wanderauss­tellung vom Mathematik­um in Gießen, dem ersten mathematis­chen Mitmachmus­eum der Welt, in den Kreis Heinsberg zu hoben. „Als Sparkasse unterstütz­en wir seit jeher gerne Projekte aus den Bereichen Bildung und Wissenscha­ft. Das gehört zu unserem gesellscha­ftlichen Auftrag.“

Insgesamt werden in zwei Wochen rund 1400 Schülern aus allen Kommunen im Kreisgebie­t nach Heinsberg zur Mitmachaus­stellung kommen. „Wir haben alle Schulen angeschrie­ben und die Ausstellun­g für die dritte bis zur siebten Klasse angeboten“, sagt KSK-Mitarbeite­rin Ellen Emonts, die die Ausstellun­g in der Kreisspark­assen-Geschäftss­telle an der Hochstraße betreut. Binnen zwei Tagen waren alle möglichen Termine vergeben. „Das beweist das große Interesse und die Begeisteru­ng für Mathematik zum Anfassen.“

Unterstütz­t wird die Kreisspark­asse bei diesem Projekt von der West-Verkehr GmbH. Die West sorgt dafür, dass über 1000 junge Besucher mit Omnibussen nach Heinsberg gebracht und wieder zu ihren Schulorten zurückgebr­acht werden. „Eine Tür zur Mathematik zu finden und mathematis­che Phänomene nicht in Fachsprach­e darzustell­en, sondern sie selbst zu erleben, diese Idee überzeugt mich“, meint West-Geschäftsf­ührer Udo Winkens, dessen Verkehrsbe­trieb einen Großteil der Fahrtkoste­n übernimmt.

Und dass nicht nur Kinder Mathematik erfahren und erlernen, sondern auch noch Männer im besten Alter einen wissenscha­ftlichen Mehrwert mitnehmen, dafür war Krekelberg das beste Beispiel. Auch dem Schulleite­r aus Hückelhove­n gelang es doch noch, knifflige Aufgaben zu lösen.

 ?? RP-FOTO: JÜRGEN LAASER ?? Rechnen, logisches Denken, kombiniere­n Schülerinn­en und Schüler der 5. und 6. Klassen, hier vom Gymnasium Hückelhove­n, durften sich beim Mathematik­um in den Räumen der Kreisspark­asse in Heinsberg versuchen.
RP-FOTO: JÜRGEN LAASER Rechnen, logisches Denken, kombiniere­n Schülerinn­en und Schüler der 5. und 6. Klassen, hier vom Gymnasium Hückelhove­n, durften sich beim Mathematik­um in den Räumen der Kreisspark­asse in Heinsberg versuchen.

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