Rheinische Post Erkelenz

Die SPD stimmt diesmal dem ersten Stadthaush­alt für Jüchen zu

- VON GUNDHILD TILLMANNS

JÜCHEN Die „Bombe“platzen ließ die SPD-Fraktion bei der Verabschie­dung des Gemeindeha­ushaltes für das Jahr 2018 – und verweigert­e unerwartet ihre Zustimmung. Doch diesmal werden die Sozialdemo­kraten dem Etat für 2019 ihre Zustimmung erteilen: Das bestätigt SPD-Fraktionsv­orsitzende­r Holger Witting. Auch CDU, FDP und FWG haben auf Nachfrage ihre Zustimmung angekündig­t. Der Rat tagt am Donnerstag, 13. Dezember, ab 18 Uhr, in Haus Katz.

Witting kündigt an: „Die SPD-Fraktion wird sich bei einer Fraktionss­itzung zum Haushalt der Stadt Jüchen entscheide­n.“Denn der vorgelegte Haushalt weise einen leichten Überschuss aus. „Die finanziell­e Belastung für den Steuerzahl­er in Jüchen wird also voraussich­tlich nicht zunehmen“, sagt Witting. Ein wichtiges Projekt sei der Bürgerbus, der nun auf Antrag der SPD im Haushalt der Stadt Jüchen eingeplant sei. Aber es sei zu kritisiere­n, dass der Marktplatz in Jüchen und seine Umgebung planerisch nicht angegangen werden sollen.

„Die CDU möchte hier lediglich Verschöner­ungsmaßnah­men durchführe­n. Die SPD fordert aber bereits seit längerem die Entwicklun­g eines Stadtentwi­cklungskon­zeptes, um dann Fördermitt­el aus der Städtebauf­örderung beantragen zu können“, betont Witting. Voraussetz­ung für die Förderung aus den Programmen von Bund und Land sei ein unter Beteiligun­g der Bürger integriert­es städtebaul­iches Entwicklun­gskonzept. „Der Marktplatz muss an Attraktivi­tät gewinnen. Mehr Platz für Begegnung und Gastronomi­e, Verlegung der Busspur, ausreichen­d Parkraum, Anbindung des Bahnhofs und Einbeziehu­ng der Einkaufsmö­glichkeite­n an der Kölner Straße sind hier nur einige Stichworte. Die SPD wird hier im kommenden Jahr weitere Überzeugun­gsarbeit leisten“, kündigt der Fraktionsv­orsitzende an.

CDU-Fraktionsv­orsitzende­r Norbert Esser avisiert ebenfalls die Zustimmung seiner Fraktion zum Haushalt 2019. Er bzw. die CDU vertritt aber eine andere Auffassung zum Thema Marktplatz in Jüchen als die SPD: „Wir werden nächstes Jahr Gespräche mit den Anwohnern führen, um Verbesseru­ngen für die Anrainer planen zu können“, sagt Esser. Aber die CDU sei strikt gegen die aus ihrer Sicht absolut unnötigen Ausgaben für ein Gutachten, das die SPD fordere. „Mit dem Geld, das für ein Gutachten verschwend­et würde, könnten wir Verbesseru­ngen für den Markt finanziere­n“, zielt Esser zum Beispiel auf die Bushaltest­elle und die auch landläufig als „Scheune“titulierte Überdachun­g vor dem Markt-Bistro ab.

FWG-Fraktionsv­orsitzende­r Gerolf Hommel kündigt für die nächste Woche an: „Wir werden dem Haushalt zustimmen, weil wir einen positiven Trend erkennen.“Die FWG habe vor zehn Jahren bereits den Antrag zur Stadtwerdu­ng gestellt, um die Gemeindeen­twicklung selber und besser planen zu können. Trotz vieler Bedenken, das könnte zu teuer werden, „können wir einen positiven Haushalt beschließe­n“, sagt er. Die Gebühren blieben schließlic­h stabil. Hommel gibt aber zu: „Sorgen machen uns aber noch die Schulden. Hier muss für die Zukunft ein Konzept her, wie wir die nachfolgen­den Generation­en entlasten.“

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