Bewährtes ausbauen, neue Ideen umsetzen
Seit 20. September ist die neue Kunst, Kultur und Heimatpflege Wassenberg gGmbH im Handelsregister eingetragen und kann nun an die Arbeit gehen. Ein Gespräch mit Geschäftsführerin Annika Schmitz.
WASSENBERG Ihren Schreibtisch in Rufweite zum Bürgermeisterzimmer muss Annika Schmitz nicht wechseln als neue Geschäftsführerin der jungen Kunst, Kultur und Heimatpflege Wassenberg gGmbH. Schmitz bleibt auch mit ihrer neuen Funktion Fachbereichsleiterin für Ratsangelegenheiten/Öffentlichkeitsarbeit und Referentin des Bürgermeisters. Annika Schmitz wurde bei der ersten Sitzung der Gesellschafterversammlung der neuen gemeinnützigen GmbH zur Geschäftsführerin ernannt.
Ihr wird ein dreiköpfiges Mitarbeiterteam zur Seite stehen, von dem zwei „Köpfe“bestens bekannt sind aus ihren bisherigen Tätigkeitsfeldern in der Stadtverwaltung: Gabi Jansen, auch bislang schon aktiv in der Organisation von Kultur- und Brauchtumsveranstaltungen, und Sabrina Martin, bislang Tourismusfachkraft der Stadt, die sich dem Schwerpunkt Bildung und Heimatpflege in der Gesellschaft widmen wird. Auch das passt in ihr bisheriges Profil, in dem Martin Kinderund Erwachsenenprogramme im Zusammenhang etwa mit den neuen „Glücksorten“der Stadt koordinierte. Beide Stadtmitarbeiterinnen werden formaljuristisch nun in die neue gGmbH übergeleitet, berichtet Annika Schmitz. Neu im Team wird ein Kulturmanager sein, der sich um die bislang eher weniger beackerten Bereiche Konzerte, Comedy und Theater kümmern wird. Er soll in Kürze mit dem gesamten neuen Team offiziell vorgestellt werden, verkündet Schmitz noch ein wenig geheimnisvoll.
Theoretisch ist die neue gGmbH aber nach der Eintragung am 20. September im Handelsregister bereits handlungsfähig. Am 19. Juli wurde die Gründung beim Notar besiegelt, berichtet Schmitz. Zuvor hatte der Stadtrat grünes Licht für die Gesellschaft gegeben, die eine hundertprozentige Tochter der Stadt ist, erläutert Annika Schmitz. Gremien sind die Gesellschafterversammlung, der der Bürgermeister, die Verwaltungsleitung und Annika Schmitz angehören, im achtköpfigen Beirat sind Vertreter aller Ratsfraktionen zu finden.
Warum diese rechtliche Transaktion mit Gesellschaftsgründung, wenn doch die Stadtverantwortlichen Dreh- und Angelpunkt bleiben? „Es macht Sinn, denn eine gemeinnützige GmbH kann sehr viel flexibler agieren, kann etwa Aushilfskräfte für Veranstaltungen engagieren ohne die bürokratischen Hürden, die eine Stadtverwaltung als Veranstalter zu berücksichtigen hätte“, erläutert Schmitz den Grund, warum immer mehr Kommunen in jüngster Zeit solche Gesellschaften gründen. Die gGmbH soll in Wassenberg die bekannten und beliebten Veranstaltungen wie die Ausstellungen im Bergfried, Schlemmermarkt, Kunst- und Kulturtag, Kreativmarkt, Pflanzenmarkt, Abendmärkte oder den NEW-Musiksommer ebenso betreuen wie neue Akzente setzten und Veranstaltungsformate organisieren, die bisher im Stadtprogramm eher unterrepräsentiert sind. Dazu zählt Schmitz zum Beispiel den Musikbereich vom klassischen Kammerkonzert bis hin zu Unplugged-Musikprogrammen, den Sektor Comedy und vor allem auch Theater für Kinder und Jugendliche, denen ein besonderes Augenmerk gewidmet werden soll. Als Veranstaltungsräume stehen der Bergfried, das Betty-Reis-Forum und künftig auch wieder der Saal in der Burg im Mittelpunkt.
Selbstverständlich werde die Zusammenarbeit mit den lokalen Kulturakteuren Bücherkiste, Künstlerstammtisch und Heimatverein fester Bestandteil des Programms werden. Schmitz: „Unser Ziel ist ein möglichst breites Angebot für verschiedene Interessen- und Altersgruppen, wobei uns bewusst ist, dass die ersten zwei Jahre eine Testphase sein werden, in der wir einiges ausprobieren, um zu erfahren, was funktioniert, und was eher nicht.“