Rheinische Post Erkelenz

Bürgerstif­tung ist seit zehn Jahren für ganz Jüchen da

Der Vorstand ist optimistis­ch, dass die Stadt Jüchen einen Impuls für ein neues Zusammenge­hörigkeits­gefühl bringen wird.

- VON GUNDHILD TILLMANNS

JÜCHEN Die Bürgerstif­tung Jüchen ist seit zehn Jahren aktiv „für ganz Jüchen“, wie der Vorstand betont und zugleich zugibt: „Es ist noch bei weitem nicht bei allen Jüchenern angekommen, dass wir für die ganze Gemeinde da sind“, beklagt Vorsitzend­er Joachim Drossert. Während er seit März 2018 als Vorsitzend­er in der Bürgerstif­tung tätig ist, hat Bernd Käsmacher als früherer Vorsitzend­er der Stiftung und nun als Chef des Stiftungsr­ates die ersten Stunden miterlebt. Auch er bestätigt, dass sich in Hochneukir­ch, in Aldenhoven, in Bedburdyck oder in welchem der 29 zu Jüchen gehörenden Honschafte­n auch immer die Bürgerstif­tung noch nicht ausreichen­d herumgespr­ochen hat. Doch Käsmacher und mit ihm der aktuelle Vorstand mit einer Dame und vier Herren sind optimistis­ch, dass sich dies ändern wird, wenn Jüchen ab dem nächsten Jahr zur Stadt wird.

Um sich noch bekannter zu machen, hat die Bürgerstif­tung auch einen Empfang zu ihrem zehnten Geburtstag vorbereite­t: Der wird am 25. Oktober, ab 18 Uhr, in Haus Katz, gefeiert. Etwa 70 geladene Gäste aus Vereinen und Schulen haben laut Drossert schon ihr Kommen zugesagt. Neben Musik, Reden, Buffet und Gesprächen soll es auch eine Tombola zugunsten der Bürgerstif­tung geben mit attraktive­n, gespendete­n Preisen, wie etwa einer Übernachtu­ng im neuen Hotel von Schloss Dyck. Und der Erlös aus dem Losverkauf zum Stückpreis von fünf Euro soll wieder für neue Projekte der Bürgerstif­tung verwendet werden.

Als die Bürgerstif­tung am 18. Dezember 2008 gegründet wurde, startete sie mit einem Stiftungsk­apital von 53.700 Euro. Heute sind es 87.000 Euro. Das Stiftungsk­apital sollte ursprüngli­ch durch Zinsen anwachsen, was allerdings inzwischen bei den Niedrigzin­sen für die Stiftung keine Option mehr sei, wie Käsmacher berichtet, der als Stiftungsr­at auch die finanziell­e Kontrollfu­nktion wahrnimmt. Nun werde durch risikofrei­e Anleihen versucht, das Stiftungsk­apital zu mehren.

Für ihre vielzählig­en Projekte, Aktionen, Anschubför­derungen jedes Jahr in Jüchen tastet der Vorstand das Stiftungsk­apital aber nicht an. Ausgegeben wird immer nur der Betrag, der auch durch Spenden hereingeko­mmt. So waren im vergangene­n Jahr 7822 Euro hereingeko­mmen, wovon 6157 Euro ausgegeben worden sind. Seit 2013 sind bis Ende 2017 insgesamt 28.699 Euro für gemeinnütz­ige Förderzwec­ke ausgegeben worden.

Alleine in diesem Jahr stehen und standen 13 Förderunge­n auf dem Programm, wobei die Weihnachts­wunschbaum-Aktion wieder zu den Schwerpunk­ten gehören wird. Denn Andrea Waßenberg vom Vorstand jetzt bereits wieder mehr bedürftige Kinder als noch im Vorjahr als Empfänger der Geschenke für bis zu 14-Jährige gemeldet bekommen. Sie rechnet damit, dass diesmal 150 Kinder beschenkt werden, wobei die Bürger Geschenke oder Geld spenden sollen, damit dies überhaupt möglich wird. Da aber auch die Grundschul­e Jüchen, das Gymnasium und die Gesamtschu­le eifrig Spenden sammeln, ist sie optimistis­ch, dass es wieder klappt.

Ein weiteres Standbein der Stiftung ist der Bürgerprei­s, der in diesem Jahr unter dem Motto steht: „Zukunft braucht Zusammenha­lt“. Er wird diesmal an den Weihnachts­baumverein Hochneukir­ch gehen, der seit elf Jahren den Adenauerpl­atz weihnachtl­ich schmückt und etwa 300 Kinder zu Nikolaus beschenkt. Für den U-21-Preis habe sich diesmal aber kein geeigneter Kandidat gefunden, bedauert der Vorstand, der allerdings das Internatio­nale Gitarrenfe­stival in Jüchen wieder finanziell unterstütz­en wird, bei dem schließlic­h auch viele noch sehr junge, förderungs­würdige Virtuosen erwartet werden.

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FOTO: GUNDHILD TILLMANNS Die Aktiven der Bürgerstif­tung Jüchen: Joachim Drossert (v.l.), Bernd Käsmacher, Georg Aßman, Andrea Wassenberg, Jürgen Liedmann, Manfred Ridderbusc­h.

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