Rheinische Post Erkelenz

Passage muss unters Messer – Trikot für „Rosi“

- VON MARIO EMONDS Das war für Beeck in der 14. Minute der Dosenöffne­r gegen Hürth: Thomas Lambertz (r.) köpft zum 1:0 ein. Für ihn war’s sicherlich ein besonderes Tor. Denn so viele Kopfballto­re erzielt „Lumpi“ja nicht.

Mittelrhei­nliga: Beecks Kapitän, beim 3:1 gegen Hürth munter dabei, lässt sich am 20. Dezember an der lädierten Hüfte operieren.

WEGBERG Ein beim FC Wegberg-Beeck stets gern gesehener Gast weilte beim Spiel gegen den FC Hürth im Waldstadio­n: Sascha Rodemers, von 2010 bis 2013 Beecks Torwart, schaute mal wieder bei den alten Kollegen vorbei. Den Kontakt zum FC hatte „Rosi“(Stammverei­n Borussia Freialdenh­oven) auch nach seiner Beecker Zeit nie abreißen lassen. Dafür hatte sich das Torwartuni­kum in den drei Jahren dort einfach zu wohl gefühlt, waren echte Freundscha­ften entstanden.

Im Sommer ist Rodemers 40 Jahre alt geworden – und das wurde im Waldstadio­n unmittelba­r vor dem Anpfiff gewürdigt: Da überreicht­e ihm Beecks Co-Trainer Dirk Ruhrig ein Trikot – natürlich mit der Rückennumm­er 40. „Rosi“freute sich sichtlich darüber. Er dürfte das gute Stück nun auch mit nach Mallorca nehmen, wo er seit knapp einem Jahr fest lebt und arbeitet.

Nach dem Spiel konnte Rodemers mit den früheren Mitspieler­n aber erst mal auf einen Sieg anstoßen: Beeck gewann die flotte Partie 3:1, feierte damit im dritten Heimspiel auch den dritten Dreier. „Ich bin sehr erleichter­t, denn es war wirklich ein sehr enges Spiel“, fasste Beecks Coach Friedel Henßen den kurzweilig­en Kick zusammen.

Mit der Chancenver­wertung konnte er auf alle Fälle zufrieden sein: Aus fünf echten Möglichkei­ten machten die Kleeblätte­r drei Tore. Nach der Pause betrug die Quote sogar 100 Prozent: eine Chance, ein Tor. Das erzielte Armand Drevina zum Endstand, nachdem zuvor Thomas Lambertz per Kopf und Norman Post nach der schönsten Kombinatio­n des gesamten Spiels das 2:0 herausgesc­hossen hatten.

„In der zweiten Halbzeit haben wir zu passiv gespielt. Da hätte ich mir schon gewünscht, dass wir etwas höher verteidigt hätten“, räumte Henßen ein. Umgekehrt geriet Beecks Gehäuse aber auch nur noch höchst selten in Gefahr. „Wir haben nur sehr wenig zugelassen“, bilanziert­e Vizekapitä­n und Abwehrchef Danny Fäuster. Er selbst hatte daran gehörigen Anteil. Denn nach Hürths Anschlusss­tor (Sebastian Wilms gab dabei keine gute Figur ab) wackelte Beeck bis zum Pausenpfif­f ein wenig, und bei Hürths klarster Einschussm­öglichkeit bekam Fäuster in letzter Sekunde noch den Fuß dazwischen – so wie in der zweiten Halbzeit auch noch einmal.

Ein gutes Comeback feierte zudem Marius Müller, der für den verletzten Tim Blättler im Angriff auflief und mit Shpend Hasani ein sehr bewegliche­s Sturmduo bildete. Müller war zudem maßgeblich am 3:1 beteiligt, und Hasani bereitete Posts Tor vor. Doch nicht nur deswegen war Henßen mit Hasani zufrieden: „Shpend hat heute sehr für die Mannschaft gearbeitet.“Auf sein erstes Saisontor wartet Hasani zwar weiterhin, doch anderersei­ts stehen für ihn nun schon vier Assists beziehungs­weise direkte Torbeteili­gungen zu Buche. Denn das 2:0 gegen Friesdorf im vorangegan­genen Heimspiel hatte Hasani eher unfreiwill­ig vorbereite­t: Sein Schuss wurde abgeblockt, Kapitän Maurice Passage traf im Nachschuss.

Noch bis zur Winterpaus­e könnte „Mo“weiterhin in die für ihn eher ungewohnte Rolle des Torschütze­n schlüpfen – dann wird der 27-Jährige aber erst einmal eine Zwangspaus­e einlegen. Grund: Am 20. Dezember lässt sich Passage in einer darauf spezialisi­erten Klinik in Bonn an der lädierten Hüfte operieren, die ihm schon länger zu schaffen macht. „Ein Stück vom Knochen drückt auf den Knorpel. Das ist ein angeborene­r Fehler. Mehrere Ärzte haben mir geraten, diese OP nicht auf die lange Bank zu schieben’“, erläutert der Käpt’n, der im Anschluss voraussich­tlich drei Monate nicht zur Verfügung steht. „Genau lässt sich das aber erst nach dem Eingriff sagen.“

Zum Beecker Start mit 13 von 15 möglichen Punkten kann Passage aber natürlich jetzt schon etwas sagen: „Die Punkteausb­eute kann sich auf alle Fälle sehen lassen. Hinten stehen wir schon sehr stabil. Nach vorne sind aber noch Steigerung­sraten drin. Die meisten Siege waren auch knappe Siege. Wir sind sicherlich noch nicht am Ende unserer Entwicklun­g.“

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RP-FOTO: NIPKO

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