Hohes Level bei der Jazz-Visions-Night
Beim Jazzfestival im BIS-Zentrum gab es exquisite Jazzformationen zu genießen.
Dank der Unterstützung durch das Kulturbüro und den Kulturausschuss konnte Robert Hurasky, Fachleiter Popularmusik an der Musikschule, die Qualität hoch halten. Auch bei der 2. Jazz-Visions-Night im BIS gab es hochkarätige Beiträge.
Funky groovend ließen der Kölner Vibrafonist Matthias Strucken und seine Mitstreiter (Martin Sasse, Klavier; Matthias Nowak, Kontrabass; Mathias Kornmaier, Drums) die Klangwelten des Jazz-Vibrafonisten Milt Jackson lebendig werden. Es gelang dem Bandleader, sich mit seinem virtuos beherrschten Instrument perfekt in Szene zu setzen. Und dabei einen Tastenalleskönner wie Martin Sasse ins zweite Glied zu verweisen. Wenn Strucken den Motor der Vibes anstellte, entstand Wohlgefühl.
The Art of the Duo – so firmieren der langjährige Manager der WDR-Big-Band, Lucas Schmid (Posaune), und der Gladbacher Pianist Klaus Delvos. Das Duo ist perfekt aufeinander eingespielt, da fiel nicht auf, wenn improvisiert wurde. Delvos überraschte, indem er das Pippi-Langstrumpf-Lied integrierte, und Schmid begeisterte mit einer Ballade, die auf einem argentinischen Tanz fußt.
Das Singer-Songwriter-Fach mit Weltmusik-Nähe vertreten Plebeian Love. Der Soul-Gesang von Maike Lindemann ist filigran, kann aber sprunghaft explodieren. Dazwischen Brüche. Die Vorbilder Ella Fitzgerald und Julie London sind unüberhörbar, nicht nur, weil das Duo, dem der Gitarrist Matthias Kurth mit lyrischem Finger-Picking einen feinsinnig geknüpften Klangrahmen webt, seinen Namen von dem Jazzstandard „Cry me a River“(1953) ableitet. Dort ist von „plebejischer Liebe“die Rede. London und Fitzgerald hatten damit viel Erfolg.
Zum zweiten Mal bei der Jazz-Visions-Night waren „fourfold“, Gladbacher Nachwuchsmusiker mit Familienkern. Inzwischen haben sich Johanna, Luzie und Moritz Micha sowie Drummer Amon Verlinden um Luca Esser (E-Bass) zur Fünffältigkeit erweitert. Das Quintett ist auf gutem Weg. Das Finale mit „Tribute to Miles Davis“musste kurzfristig umbesetzt werden. Jazz-Visions-Organisator Robert Hurasky ließ sich wegen Rückenbeschwerden durch Jo Beyer vertreten. Die Klassiker von Miles Davis waren bei Gitarrist Philipp van Endert und Kontrabassist Konstantin Wienstroer sowie Beyer jedoch auch so gut aufgehoben.