Papst bittet um Vergebung für Missbrauch
DUBLIN (epd) Papst Franziskus hat zum Abschluss seiner zweitägigen Irlandreise um Vergebung für sexuellen Missbrauch durch Geistliche sowie die Vertuschung der Übergriffe gebeten. Gleichzeitig forderte er bei der Abschlussmesse des Weltfamilientags in Dublin vor Hunderttausenden Gläubigen dazu auf, adoptierte Kinder lediger Mütter, die in kirchlichen Mütterheimen in Irland festgehalten wurden, mit ihren Eltern zusammenzuführen.
In Berichten staatlicher Untersuchungskommissionen war in den vergangenen Jahren von 14.500 Missbrauchsopfern in der irischen Kirche die Rede. Nach Bekanntwerden der Skandale um den Missbrauch Minderjähriger, die Ausbeutung lediger Mütter und illegale Adoptionen von deren Kindern war es 2011 zu einer diplomatischen Verstimmung zwischen Irland und dem Heiligen Stuhl gekommen. Auf deren Höhepunkt wurde der Vatikanbotschafter aus Dublin abgezogen und die irische Botschaft beim Heiligen Stuhl zeitweilig geschlossen
Es sei schwierig, denjenigen zu vergeben, die einen verletzen, sagte Franziskus. „Was für eine Herausforderung ist es jedes Mal, den Migranten und Ausländer willkommen zu heißen?“, betonte er vor dem Hintergrund der Migration nach Europa und der damit einhergehenden Ängste. Es sei nicht immer leicht, die Rechte der Schwächsten, Ungeborenen und älteren Menschen zu schützen, die das Freiheitsgefühl anderer zu stören schienen.