Agrarministerium dringt auf bessere Tierschutzkontrollen
BERLIN (kd) Das Bundesagrarministerium hat die Länder ermahnt, Tierquälerei in landwirtschaftlichen Betrieben besser aufzuspüren. Defizite bei Kontrollen in Ställen müssten zügig behoben werden, forderte Landwirtschaftsstaatssekretär Hermann Onko Aeikens in einem Brief an seine Amtskollegen in den Ländern, der unserer Redaktion vorliegt. Verstöße gegen Vorgaben des Tierschutzrechts stünden im Mittelpunkt des öffentlichen und medialen Interesses und müssten behördlich aufgedeckt und umgehend sowie wirkungsvoll abgestellt werden, schreibt Aeikens. „Teilweise wurden solche Verstöße jedoch nicht von amtlicher Seite aufgedeckt, sondern von Gruppen oder Personen, die als selbsternannte Stallpolizisten aufgetreten sind. Das kann und darf der Staat nicht dulden. Ansonsten haben die genannten Gruppen/Personen leichtes Spiel, wenn sie einzelne schwarze Schafe herausgreifen und damit eine ganze Branche zu skandalisieren versuchen.“
Staatssekretär Aeikens verweist darauf, dass von 2009 bis 2017 die durchschnittlichen Kontrollintervalle je Betrieb zwischen 2,6 und 48,1 Jahren lagen. Diese Daten ließen sich nur schwer in der Öffentlichkeit vermitteln. Die zuständigen Behörden müssten konsequent unterstützt und die personellen und finanziellen Ausstattungen geschaffen werden. Hier seien noch große Anstrengungen nötig.