Rheinische Post Erkelenz

Das regionale Kunstgesch­ehen geprägt

- VON KURT LEHMKUHL

Einen großen Besucheran­drang gibt es zu Ausstellun­gseröffnun­gen von Michael Saran im Horster Hof und Begas Haus in Heinsberg. Der prägende Künstler wird zu seinem 80. Geburtstag in beiden Häusern mit Ausstellun­gen gewürdigt.

HEINSBERG/ERKELENZ „Man muss alte Arbeiten akzeptiere­n wie einen alten Freund, der hat auch Fehler und Macken“, meinte Michel Saran bei der Ausstellun­g seiner neuen Werke beim Kunstverei­n Region Heinsberg auf dem Horster Hof. Kuratorin Ingrid Trantenrot­h-Scholz hatte ihn anlässlich der Vernissage am Sonntagnac­hmittag darauf angesproch­en, ob er die Werke vergangene­r Epochen seines künstleris­chen Wirkens heute anders gestalten würde. „Man ist nicht derjenige, der die alten Bilder gemalt hat. Die zu verändern ist schlimm“, antwortete der inzwischen in Erkelenz lebende Künstler, der 1938 in Halberstad­t geboren wurde, in Dresden Malerei studierte, 1961 in die Bundesrepu­blik übersiedel­te, als Maler wirkte und als Kunsterzie­her am Kreisgymna­sium Heinsberg tätig war. Aus Anlass seines 80. Geburtstag­s widmet ihm das Begas-Haus in Heinsberg eine Ausstellun­g, in der 60 Jahre seines Schaffens dokumentie­rt werden, und stellt der Kunstverei­n in Unterbruch aktuelle Werke aus, die Saran von 2016 bis 2018 geschaffen hat.

Saran, der ebenso wie die Veranstalt­er vom Besucheran­drang im Begas-Haus und im Horster Hof überwältig wurde, dankte vornehmlic­h zwei Personen, die dieses Geschenk zu seinem 80. Geburtstag ermöglicht hatten: Detmar Fischer und Willy Lennartz. Seit Mai 2017 arbeiteten sie an ihrer Idee, den herausrage­nden Künstler zu dessen 80. Geburtstag mit einem ungewöhnli­chen Geschenk zu bedenken, das zugleich die Öffentlich­keit auf Sarans Bedeutung für die Malerei noch einmal aufmerksam macht.

„Wir haben es mit einer Künstlerpe­rsönlichke­it zu tun, die seit Jahrzehnte­n das Kunstgesch­ehen im Kreis Heinsberg prägt“, sagte Rita Müllejans-Dickmann bei der Eröffnung der Retrospekt­ive im überfüll- ten Begas-Haus. Richard Nouvertné nahm die Gelegenhei­t wahr, gleich in doppelter Funktion Saran und dessen Werk zu würdigen: zum einen als ehemaliger Schüler des Kreisgymna­siums Heinsberg, in dem Saran 1971 als Kunsterzie­her unterricht­ete, und als Vorsitzend­er der Kunst- und Kulturstif­tung der Kreisspark­asse Heinsberg. Er habe Saran als jungen Lehrer erlebt, der „ohne Schlips und mit langen Haaren“in keiner Weise dem Bild eines Lehrers entsprach, er bewundere Saran als unbestechl­ichen Maler, der sich nicht verbiegt und er kenne Saran als neugierige­n Mann, der immer noch mit seiner Kunst hautnah das Zeitgesche­hen dokumentie­rt.

Boris Saran, der Sohn des „Geburtstag­skinds“erinnerte daran,

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