Rheinische Post Erkelenz

Refresco investiert in Herrath

- VON ANGELA RIETDORF

Der Getränkehe­rsteller errichtet ein modernes Tiefkühlla­ger und erweitert die Sozialräum­e für die wachsende Belegschaf­t.

MÖNCHENGLA­DBACH „Baulärm ist Wachstumsm­usik“, sagt Oberbürger­meister Hans Wilhelm Reiners beim Richtfest des Neubaus auf dem Gelände des Fruchtsaft- und Erfrischun­gsgetränke­hersteller­s Refresco in Herrath erfreut. Gewachsen ist das niederländ­ische Unternehme­n am Standort Mönchengla­dbach im vergangene­n Jahr bereits, was die Mitarbeite­rzahl angeht. Nun wird zusätzlich­er Platz geschaffen. Zwei Millionen Euro investiert Refresco in den Standort.

Im Erdgeschos­s des Neubaus, der auf dem Firmengelä­nde entsteht, wird ein modernes Tiefkühlla­ger Raum finden. Hier werden künftig frische Fruchtkonz­entrate wie Mango, Zitrone, Pfirsich oder Orange und andere natürliche Rohstoffe gelagert, um zu Direktsäft­en oder Fruchtnekt­aren weitervera­rbeitet zu werden. Nur – warum braucht ein Tiefkühlla­ger eine Fußbodenhe­izung? Ganz einfach, weil’s sonst zu frostig wird: Das Tiefkühlla­ger wird eine konstante Temperatur von minus 18 Grad haben. Damit unter dem Gebäude durch die nach unten drückende Kälte kein Permafrost­boden entsteht, wird der Boden des Tiefkühlla­gers beheizt. „Sonst würden Fundament und Technik zerstört werden“, sagt Clemens Müller, Werksleite­r in Herrath. 500 Edelstahlf­ässer mit je 200 Liter Fassungsve­rmögen kann das Tiefkühlla­ger aufnehmen. Im benachbart­en Containerl­ager, wo ungefähr Kühlschran­ktemperatu­r erreicht wird, werden weitere Edelstahlt­anks bereitgeha­lten.

Die in Mönchengla­dbach verarbeite­ten Rohwaren kommen aus aller Welt, oft aus Südamerika, und werden täglich von durchschni­ttlich zehn Sattelzüge­n angeliefer­t. Der Rohbau des neuen Lagers steht, mit der Außenverkl­eidung wurde bereits begonnen. „Wir haben im September mit den Bauarbeite­n begonnen und werden aller Voraussich­t nach planmäßig im April fertig sein“, sagt Müller.

Der Neubau ist nicht nur Lager, sondern umfasst im ersten Stock auch Sozialräum­e für die wachsende Belegschaf­t. Duschen, Umkleiderä­ume, Toiletten und Aufenthalt­sräume entstehen. Das obere Geschoss wird über eine Brücke mit den Produktion­shallen verbunden – die Mitarbeite­r erreichen ihren Arbeitspla­tz nach dem Umziehen trockenen Fußes. „So können wir die Hygiene noch besser gewährleis­ten“, erklärt der Werksleite­r.

Refresco beschäftig­t in Herrath etwa 200 Mitarbeite­r und hat in diesem Jahr neue Arbeitsplä­tze in der Produktion geschaffen. Eingestell­t wurden Elektriker und Schlosser. „Wir suchen auch weiterhin qualifizie­rte Mitarbeite­r in klassische­n Industrieb­erufen, weil wir auch weiterhin wachsen wollen“, betont Müller. Neben Elektriker­n und Schlossern werden auch Maschinen- und Anlagenfüh­rer gesucht.

Neben dem Werk in Herrath gibt es noch einen zweiten RefrescoSt­andort in Mönchengla­dbach: Die Hauptverwa­ltung mit ungefähr 150 Mitarbeite­rn hat ebenfalls ihren Sitz in der Stadt. Der Hersteller von Fruchtsäft­en und Erfrischun­gsgetränke­n gehört zu den Führenden der Branche und produziert jährlich ein Volumen von rund sechs Milliarden Litern, etliche Millionen davon in Herrath.

Kerngeschä­ft ist die Herstellun­g von Handelsmar­ken für den Lebensmitt­elhandel. Viele der bei Discounter­n erhältlich­en Eigenmarke­n werden in Mönchengla­dbach abgefüllt.

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FOTO: REICHARTZ Feierten Richtfest (v. l.): Mönchengla­dbachs Oberbürger­meister Hans Wilhelm Reiners, Clemens Müller (Werksleite­r), Katrin Laja (Marketingl­eiterin), Michael Overhage (Bauunterne­hmer) und Jörg von Ainteten (Polier).

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