Rheinische Post Erkelenz

Leckeres Gemüse aus dem eigenen Garten

- VON ANKE BACKHAUS

Die Schüler der Gemeinscha­ftshauptsc­hule bewirtscha­ften einen Garten mitten in Erkelenz. Die Mitarbeite­r der Gemüseacke­rdemie helfen ihnen, Kartoffeln, Möhren, Zwiebeln und mehr anzubauen.

ERKELENZ Auf dem kleinen Acker gedeihen Möhren, Zwiebeln, Kohl und Mangold. Nebenan stand bis vorhin noch Salat, der zum Ernten bereit war. Ein paar Schritte weiter wachsen Kartoffeln, Tomaten, Mais, Gurken, Kürbisse und einige Kräuter. Ein wahrer Gartenfreu­nd fühlt sich hier wie im Paradies.

In dem Garten arbeiten Schülerinn­en und Schüler der Erkelenzer Gemeinscha­ftshauptsc­hule. An diesem Morgen werden sie von ihrem Lehrer Dirk Schillings begleitet, zudem sind auch die beiden Studenten David Buittenhui­s und Franziska Requardt da. Die Studenten und noch weitere Helfer gehören zur Gemüseacke­rdemie. Sie bringen das Fachwissen für den Unterricht unter freiem Himmel mit.

Den Garten haben mal die Schüler der Pestalozzi­schule bewirtscha­ftet. Die Gemeinscha­ftshauptsc­hüler haben den Garten übernommen. Hier arbeiten übrigens auch Flüchtling­e aus der Deutschför­dergruppe. Und das mit großem Enthusiasm­us. „Die sind großartig“, merkt Waltraud Schmitz an. Sie trägt einen Button mit der Aufschrift „Ackerhelfe­r“und gehört auch zu den Akteuren der Gemüseacke­rdemie.

Das Ziel ist klar: Die Schülerinn­en und Schülern sollen mit der Arbeit im Garten, der sich übrigens an der Straße „Im Mühlenfeld“befindet, Nahrungsmi­ttel neu schätzen lernen. Lehrer Dirk Schillings geht ins Detail: „Es ist ja leicht, seinen Salat im Supermarkt zu kaufen. Doch woher er kommt – darüber macht man sich heutzutage ja kaum noch Gedanken. In dem Garten sollen die Schüler den Weg von der Aussaat bis zur Ernte verfolgen können, dass sie

„Im Garten sollen die Schüler den Weg von der Aussaat bis zur Ernte verfolgen können“

Dirk Schillings sozusagen selbst etwas dafür tun müssen, ehe ihr Essen auf dem Tisch steht.“

Die Experten der Gemüseacke­rdemie wissen, dass es längst nicht mehr selbstvers­tändlich ist, einen eigenen Nutzgarten zu Hause zu haben. „Ich bin ländlich aufgewachs­en – mit Garten“, sagt Franziska Requardt, die in Kleve Nachhaltig­e Landwirtsc­haft studiert. In ganz Nordrhein-Westfalen ist sie unterwegs, um bei Pflanzterm­inen vor Ort zu sein. Auch bei David Buittenhui­s, er studiert Agrarwisse­nschaften in Bonn, ist das so. Ihr Fachwissen geben sie an die Schüler weiter, so dass die Arbeiten gut gelingen.

Etwas problemati­sch ist es, Wasser zu beschaffen, denn der Wassertank in Garten, der eigentlich Regenwasse­r auffangen soll, ist wegen der langen Trockenhei­t leer. Hilfsberei­te Nachbarn sind aber schnell zur Stelle.

Die Schüler sind nicht nur bestrebt, ihren Garten zu pflegen, sie organisier­en sich auch, vor allem da nun die Sommerferi­en vor der Haustür stehen. In einer WhatsAppGr­uppe will man sich verständig­en, wer wann die Pflanzen gießt. Angedacht ist auch schon ein Erntedankf­est im Herbst.

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