G8-Gegner sprechen jetzt von einem Volksbegehren
DÜSSELDORF Die Gruppe „G9 jetzt“will ihren Kampf für eine Rückkehr zum Abitur nach neun Gymnasialjahren (G 9) nicht aufgeben. Ihr Leiter Marcus Hohenstein kündigte nach einer Sitzung des Schulausschusses an, dass man nach der Volksinitiative nun auch ein Volksbegehren erwäge. Dazu müssten allerdings landesweit mehr als eine Million Unterschriften gesammelt werden. Würde der Landtag das Ansinnen der Gruppe dann ablehnen, käme es zum Volksentscheid.
Mit ihrer Volksinitiative, für die 66 000 Unterschriften nötig waren, haben es die Gegner des Turbo-Abiturs immerhin geschafft, das Thema G8/G9 erneut auf die Tagesordnung des Landtags zu zwingen. Im Schulausschuss listete Hohenstein gestern noch einmal alle Aspekte auf, die aus seiner Sicht gegen das Abitur nach acht Jahren sprechen. Er nannte vor allem die Überfrachtung der Kinder und Jugendlichen, die kaum noch Zeit für Sport- und Musikvereine hätten. Auch sei ein Absinken des Wissensniveaus festzustellen. So versage ein Abiturient aus NRW mangels ausreichender Mathematikkenntnisse oft bei Einstiegstests für die Ausbildung zum IT-Systemtechniker. Es sei kein Wunder, dass sich zwei Drittel der in NRW Befragten für eine Rückkehr zu G 9 ausgesprochen hätten.
Die Vertreter von SPD, Grünen, CDU und FDP hielten Hohenstein vor, empirisch fragwürdige Aussagen zu machen. Allerdings würden die Sorgen von Eltern und Schülern ernst genommen. Doch auch den am Runden Tisch beschlossenen MaßnahmenKatalog zur Verbesserung der Lernbedingungen ließ Hohenstein nicht ungeschoren: Darin finde sich kaum etwas Neues. Der Landtag wird nächste Woche mit breiter Mehrheit den Vorstoß der Volksinitiative ablehnen. Nur die Piraten machen da nicht mit.
Landesweit müssen mehr als eine Million
Unterschriften gesammelt werden