Mönchengladbach holt Australier Yeboah
Der 19-Jährige Stürmer mit dem klangvollen Namen soll ab Januar in der U23 der Borussen reifen.
MÖNCHENGLADBACH Der Name hat einen guten Klang, er klingt nach Toren: Yeboah. Ein Mann dieses Namens, Anthony, war zweimal Schützenkönig der Bundesliga und schoss in der ersten Klasse des deutschen Fußballs in 223 Spielen für Eintracht Frankfurt und den Hamburger SV 96 Tore. Ob Kwame Adzenyina Yeboah, der gestern bei Borussia Mönchengladbach einen Profivertrag bis 2017 unterschrieben hat, mit dem Ghanaer Yeboah verwandt ist, ist nicht bekannt. Er hat ghanaische Wurzeln, wurde jedoch im australischen Gold Coast geboren.
Wie der andere Yeboah ist er aber ein Stürmer. Und natürlich hoffen sie in Mönchengladbach, dass der Name Yeboah Programm sein wird. Der 19-Jährige, der bislang für Bris- bane Roar spielte, zieht Anfang Januar ins klubeigene Internat ein.
Allerdings soll daraus kein übertriebener Anspruch erwachsen. Und bis der nächste Yeboah in der Bundesliga auftaucht, wird auch noch einige Zeit vergehen, wenn alles normal läuft. Denn der Neuling ist bei den Borussen zunächst für das Regionalliga-Team eingeplant – und ist sozusagen eine Beigabe zur gestrigen Vertragsverlängerung mit U23-Trainer Sven Demandt.
Yeboah fliegt noch einmal zurück in seine Heimat, nächsten Donnerstag spielt er zum letzten Mal für Brisbane – zusammen mit dem früheren Borussen und Kölner Thomas Broich, der in Australien sein Glück gefunden hat. Yeboah hat sich beim Noch-Kollegen erkundigt, wie es denn ist in Gladbach. „Er hat nur positiv über Deutschland und Borussia gesprochen“, sagte Yeboah. „Für mich ist es der größte Schritt in meiner noch jungen Karriere“. In Gladbachs Regionalliga-Team soll er reifen. Er passt in Gladbachs Beuteschema: Ein junger Mann mit Potenzial, „der aber schon in der ersten australischen Liga gespielt hat“, wie Sportdirektor Max Eberl sagte.
Yeboah ist Borussias vierter Profi aus Australien. Seine Vorgänger wurden indes bei Borussia nicht sonderlich glücklich. Die Stürmer Damian Mori und Mathew Lecki sowie der Verteidiger Craig Moore, hatten nur nur kurze, erfolglose Intermezzi. Bei Yeboah soll es anders werden. „Er bekommt die Zeit, die er braucht, um sich an sein neues Umfeld zu gewöhnen“, sagte Eberl.
Der Transfer sei indes nicht als Hinweis darauf zu verstehen, dass nun Luuk de Jong oder Peniel Mlapa gehen können. „Es bleibt dabei, dass wir im Winter keinen Spieler abgeben wollen“, versicherten Eberl und Vizepräsident Rainer Bonhof. De Jongs Vater war nebst Berater Louis Laros am Mittwoch zum Sondierungsgespräch bei Eberl. Mlapa will noch vor Weihnachten mit Eberl reden. Tendenz: Beide Angreifer müssen bleiben und sich gedulden.