Rheinische Post Emmerich-Rees

Welcher Beruf passt zu mir?

Das Berufskoll­eg Kleve hat mit „Meet Work Match!“ein Format entwickelt, das Jugendlich­e und Ausbildung­sbetriebe über ein gemeinsame­s Tun zusammenbr­ingt – mit Erfolg. Ausbildung­sbetriebe und Jugendlich­e profitiere­n gleicherma­ßen. Am Mittwoch, 20. März, geh

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Welcher Beruf passt am besten zu mir? In welchem Betrieb werde ich glücklich? Diese Fragen hat sich Dawid Wieczorek vor einem Jahr gestellt – wie so viele Jugendlich­e, die kurz vor dem Schulabsch­luss stehen und einen Beruf wählen müssen. Der 17-Jährige stand vor dem Abschluss am Förderzent­rum Grunewald in Emmerich und war auf Ausbildung­splatzsuch­e. „Ich wusste nicht genau, welche Berufsausb­ildung am besten zu mir passt und was in der Berufsschu­le auf mich zukommt. Meet Work Match! kam da genau richtig.“

Das Konzept von Meet Work Match! rückt praxisorie­ntierte Workshops in kleinen Gruppen in den Mittelpunk­t. Im gemeinsame­n Tun und über die ersten gewonnenen Einblicke in einen Beruf entstehen natürliche Gesprächsa­nlässe. „Ich habe die Unterschie­de zwischen den agrarwirts­chaftliche­n Berufen besser verstanden und konnte in den Alltag hineinschn­uppern: Wir mussten Saatgut und Gräser bestimmen und haben Bodenprobe­n verglichen. Das ist mir leichtgefa­llen. Ich kann jedem Jugendlich­en empfehlen, an dieser Veranstalt­ung teilzunehm­en. Einen Beruf mal praktisch ausprobier­en zu können, hilft bei der Entscheidu­ng“, sagt Dawid, der über die Veranstalt­ung eine Zusage zu einem Einstiegsq­ualifizier­ungsjahr bei einem landwirtsc­haftlichen Betrieb in Emmerich bekommen hat und im nächsten Jahr auch die Ausbildung beginnen wird. Für den ehemaligen Förderschü­ler war vor allem wichtig, Sicherheit zu bekommen, ob er den schulische­n Teil der Ausbildung schaffen kann. „Auch dabei hilft Meet

Work Match. Ich habe erlebt, was in der Ausbildung von mir erwartet wird, und konnte die Lehrer kennenlern­en. Das hat mir Sicherheit gegeben.“Auch Tobias Linde hat durch Meet Work Match! den passenden Ausbildung­splatz für sich gefunden: „Ich habe vor meiner Ausbildung die Höhere Berufsfach­schule besucht und wusste, dass ich Elektriker werden möchte. Meet Work Match! hat mir geholfen, den richtigen Betrieb zu finden. Es gibt keine Hemmschwel­len, weil man direkt ins Gespräch mit den Betrieben kommt. Für mich war wichtig, dass die Leute mir

sympathisc­h sind und einen kompetente­n Eindruck hinterlass­en.“

Nicht nur für die Jugendlich­en bietet das Format einen Mehrwert. Auch die teilnehmen­den Betriebe profitiere­n, da sie potenziell­e Auszubilde­nde kennen lernen können. „Wir suchen Menschen, die gut ins Team passen, die motiviert sind und Interesse an dem haben, was wir machen. Während der Workshop-Phase konnte ich die Jugendlich­en gut beobachten, wie sie die Aufgabe angehen, wie sie untereinan­der kommunizie­ren und ob sie teamfähig sind“, sagt Tabea Manthey, Ausbilderi­n bei Aircargo Transport. Gleich zwei Ausbildung­sverträge hat Manthey bei Meet Work Match! bereits abgeschlos­sen und ist auch dieses Jahr wieder vertreten. Sie ist sich sicher, dass das auch das Format möglich gemacht hat: „Gerade für Betriebe, die nicht so präsent in den Köpfen der Jugendlich­en sind, ist die Veranstalt­ung eine gute Gelegenhei­t, sich vorzustell­en.“Das besondere Format hat auch andere Betriebe überzeugt „Es ist eine tolle Plattform, bei der man persönlich und ungezwunge­n in den Austausch kommt. Unseren Beruf kann man recht schwer beschreibe­n, dabei helfen die praktische­n Arbeitspha­sen sehr. Hierbei hat man direkt ein Gesprächst­hema und man kommt in ein lockeres Gespräch mit den Teilnehmen­den, die sich viel offener zeigen als auf einer klassische­n Ausbildung­smesse. Zudem sehe ich sofort, wer zwei linke Hände hat“, sagt Gerrit Flaig, Ausbilder der angehenden Elektronik­er für Energieund Gebäudetec­hnik bei Omexom.

Der Schulleite­r des Berufskoll­egs Kleve, Peter Wolters, wirbt für eine breite Teilnahme: „Wir haben mit unseren vielseitig­en Berufsschu­lbildungsg­ängen und unseren erfahrenen Kollegen das Know-how, die Ausstattun­g und die bewährte Zusammenar­beit mit den Ausbildung­sbetrieben, um Berufe in praktische­n Workshops authentisc­h und didaktisch ansprechen­d zu vermitteln. Der erste Durchgang war bereits ein voller Erfolg. Jugendlich­e und Betriebe waren sehr zufrieden und haben zueinander gefunden. Daher hoffen wir, dass noch viel mehr Jugendlich­e das Angebot wahrnehmen.“

 ?? ?? Dawid Wieczorek ist glücklich mit seiner Entscheidu­ng für den Beruf des Landwirts. Die Entscheidu­ng fiel bei der Veranstalt­ung Meet Work Match!.
Dawid Wieczorek ist glücklich mit seiner Entscheidu­ng für den Beruf des Landwirts. Die Entscheidu­ng fiel bei der Veranstalt­ung Meet Work Match!.

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