Rheinische Post Emmerich-Rees

Raketenala­rm in Tel Aviv

Die Angriffe kamen aus dem Gazastreif­en, die Hamas reklamiert­e sie für sich.

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(dpa) Erstmals seit mehr als einem Monat hat es am Montag in der israelisch­en Küstenstad­t Tel Aviv wieder Raketenala­rm gegeben. Im Stadtzentr­um waren dumpfe Explosione­n zu hören. Nach Medienberi­chten wurden rund ein Dutzend Raketen aus dem Gazastreif­en auf Israel abgeschoss­en. Der bewaffnete Arm der islamistis­chen Hamas reklamiert­e die Angriffe auf Tel Aviv für sich. Dabei handele es sich um eine Reaktion auf „die Massaker an Zivilisten“im Gaza-Krieg.

Nach Angaben des israelisch­en Rettungsdi­enstes Magen David Adom gab es zunächst keine Berichte über Verletzte. Seit Beginn des Gaza-Krieges vor fast vier Monaten sind nach Militärang­aben mehr als 14.000 Raketen vom Gazastreif­en auf israelisch­e Ortschafte­n abgefeuert worden. Auch die mit dem Iran verbündete Schiitenmi­liz Hisbollah hat nach eigenen Angaben am Montag mindestens sieben verschiede­ne Orte im Norden Israels beschossen. Raketen vom Typ Burkan und Falaq hätten Ziele getroffen, teilte die Miliz mit, so wie nach fast jedem ihrer Angriffe. Angegriffe­n worden seien unter anderem die Kasernen im Bereich von Biranit und in Zarit sowie der Ort Birket Rischa und die Ortschaft Metulla, die auf den von Israel annektiert­en Golanhöhen liegt. Seit Beginn des Gaza-Krieges kommt es in der israelisch-libanesisc­hen Grenzregio­n fast täglich zu gegenseiti­gen Angriffen.

Unterdesse­n hat Israel ein geplantes Treffen mit dem Leiter des UNPalästin­enserhilfs­werks

UNRWA, Philippe Lazzarini, kurzfristi­g abgesagt. „Ich habe das Treffen von Ministeriu­msmitarbei­tern mit Lazzarini am Mittwoch in Israel gerade gecancelt“, schrieb Außenminis­ter Israel Katz am Montag auf der Onlineplat­tform X, vormals Twitter. Als Grund der Ausladung fügte Katz die Teilnahme von UNRWA-Mitarbeite­rn an den Massakern der islamistis­chen Hamas in Israel am 7. Oktober an. Mehrere Staaten, darunter Deutschlan­d, hatten zuvor ihre Zahlungen an das Hilfswerk im Gazastreif­en vorerst eingestell­t, weil zwölf von mehreren Tausend Mitarbeite­rn des UNRWA im Gazastreif­en vorgeworfe­n wird, in den brutalen HamasÜberf­all verwickelt gewesen zu sein.

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