Führerschein: wann der Umtausch fällig ist
KREIS KLEVE (RP) Die EU hat festgelegt, dass bis 2033 alle vor dem 19. Januar 2013 ausgestellten Führerscheine in Kartenführerscheine umgetauscht werden müssen. Wer noch einen „Papierführerschein“(grau oder rosa) besitzt, dessen Führerschein wurde vor 1999 ausgestellt. In dem Fall ist das Geburtsjahr entscheidend: Die Geburtsjahrgänge 1953 bis 1964 waren bereits an der Reihe. Die Jahrgänge 1965 bis 1970 müssen dies bis zum 19. Januar 2024 tun. Wer 1971 oder später geboren ist, hat bis zum 19. Januar 2025 Zeit. Wer vor 1953 geboren ist, hat eine Umtauschfrist bis zum 19. Januar 2033 – unabhängig vom Ausstellungsjahr der Führerscheins. Für (Karten-) Führerscheine, die nach 1999 ausgestellt wurden, beginnt die Umtauschfrist staffelweise ab Anfang 2026. Mehr Informationen unter: www.kreis-kleve.de
Peter Frings aus Kleve ist der erste Interventionsbeauftragte des Bistums Münster. Er hat einen umfassenden Zugang zu allen Akten, die bei Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs eingesehen werden müssen. Zum Jahresende geht der 63-Jährige in den Ruhestand. Der Klever war im Bistum verantwortlich für die Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch. Er konnte unabhängig arbeiten, auch Bischof Felix Genn war ihm nicht weisungsbefugt. Die Akte Freistühler lag im Jahr 2021 erstmals auf seinem Tisch. Alfons Freistühler war Priester und Schulleiter des Freiherrvom-Stein-Gymnasiums. Er hat mindestens 25 Kinder und Jugendliche missbraucht. Auch Frings besuchte neun Jahre das Klever Freiherr-vomStein-Gymnasium.
Herr Frings, wie verhindert man Missbrauch?
PETER FRINGS Missbrauch wird man nie ganz verhindern können. Die intensiven Präventionsbemühungen des Bistums und der Caritas können dazu beitragen, dass man viel sensibler und achtsamer ist, wenn man im Umfeld Dinge sieht, die nicht richtig sind oder sein könnten. Und dann braucht es Mut, solche Dinge auch anzusprechen und Stellen, die die Hinweise ernst nehmen.
Kurz vor Ihrem Ausscheiden wird das Dossier über Ihren ehemaligen Schulleiter veröffentlicht. Ein Zufall?
FRINGS Sicherlich kein Zufall. Ich bin froh, dass ich in meiner Funktion als Interventionsbeauftragter des Bistums Münster dieses Papier noch wenige Tage vor meinem Ausscheiden öffentlich machen kann, denn es ist schließlich ein Priester, den ich selber noch als Schüler am Stein-Gymnasium kennengelernt habe.
IHR THEMA?
Wie haben Sie Alfons Freistühler wahrgenommen?
FRINGS Ich hatte mit ihm als Schüler seinerzeit – ich habe 1977 Abitur gemacht – nichts zu tun.
Aus den Unterlagen ist ersichtlich, dass der Geistliche mehrmals grenzverletzend und missbräuchlich in Erscheinung getreten war. Warum tauchte er in der Missbrauchsstudie dennoch nicht auf? FRINGS Das war eine Entscheidung der Historiker, denn die haben beurteilt, welche Fälle sie 2022 in der Studie öffentlich machen wollten. Die Akten, die es bis dahin gab, lagen den Historikern aber vor.
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Als Schulleiter stand er im täglichen Austausch mit dem Kollegium. Ist es plausibel, dass keiner der Pädagogen von den Übergriffen etwas mitbekommen hat?
FRINGS Das ist eine der Fragen, die wir wohl nie zufriedenstellend beantwortet bekommen werden. Ich hatte auch gehofft, dass sich vielleicht einige der ehemaligen Mitglieder aus dem Kollegium gemeldet hätten. Aber bis auf eine Person hat sich niemand zu dem Fall geäußert.
Der Fall zeigt, dass die Zahl der Täter höher sein muss, als die Missbrauchsstudie aufführt.
FRINGS Das ist in der Tat der Fall. Wir müssen von einer nicht geringen Zahl von Fällen ausgehen, die bis heute nicht bekannt sind. Aber es ist allein Sache der Betroffenen, sich zu dem zu äußern, was ihnen widerfahren ist.
Gibt es signifikant mehr homosexuelle Missbrauchsfälle?
FRINGS Die sogenannte MHG-Studie (interdisziplinäres Forschungsprojekt, Anm.d.Red.) zum sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche, die 2018 veröffentlicht wurde, hat festgestellt, dass der prozentuale Anteil der beschuldigten Kleriker mit einer homosexuellen Orientierung „deutlich erhöht“ist im Vergleich