Einfamilienhaus statt Spielplatz
Versprechen an Bürger wurden nicht eingehalten. Gebaut werden soll trotzdem.
Eigentlich sollte auf dem Spielplatz Pastoratsweg Ecke Eichenwinkel erst gebaut werden, wenn der Ersatz für den dortigen Spielplatz an anderer Stelle fertig ist. Jetzt stand aber der Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan, der dort erst den Bau eines Einfamilienhauses möglich machen würde, auf der Tagungsordnung des Bauausschusses der Stadt Kleve. Und der wurde schließlich, nach längerer Diskussion, gegen die Stimmen der Offenen Klever mit großer Mehrheit empfohlen.
Wird der Satzungsbeschluss in der nächsten Ratssitzung verabschiedet – und davon ist auszugehen bei der mehrheitlichen Empfehlung – ist das Verfahren dort abgeschlossen und der Bauherr kann einen Bauantrag für eine Bebauung stellen. Zuvor hatte die Stadt erklärt, dass hier auch Baurecht geschaffen werden müsse, so wie man es dem Bauherrn auch in Aussicht gestellt hatte. Dass die Spielgeräte auf dem Platz am Eichenwinkel beseitigt worden seien, sei falsch gewesen, erklärte nochmals Kleves Kämmerer Klaus Keysers. Der Baubeginn des neuen Spielplatzes werde jetzt allerdings zeitnah in Angriff genommen.
Dagegen wandte sich Friedrich Teigelkötter (CDU), der zunächst auf der ursprünglichen Vereinbarung mit den Anwohnern beharrte, dort erst grünes Licht zu geben, wenn am anderen Ort, Pastoratsweg Ecke Kattenwald, auf einem dann größeren Spielplatz auch gespielt werden könne. Dem stand in der Diskussion gegenüber, dass dieses Grundstück im Tausch baureif gemacht werden solle, damit die Stadt an der Triftstraße die nötige Sporthalle für die Joseph-Beuys-Gesamtschule errichten könne. Dazu müsse man jetzt auch stehen.
In diese Richtung diskutierte auch Wiltrud Schnütgen (Grüne) und setzte dabei auf den Faktor Zeit: Denn der Satzungsbeschluss mache ja erst einmal den Weg frei für einen Bauantrag. Bis der gestellt und genehmigt sei und dann die Bagger auf dem Grundstück tatsächlich anrollten, sei der neue Spielplatz längst fertig. Deshalb könne man dem Satzungsbeschluss zustimmen. Dem schloss sich dann auch Teigelkötter an.
Die Offenen Klever hingegen blieben bei der Ablehnung – auch, weil nicht klar sei, ob und wie viele Bäume dort gefällt werden müssen. Zunächst müssten die Bäume, die ja bis jetzt auf städtischem Grund stehen, geschützt werden, so die OK. Während Werner Liffers (CDU) in die Runde warf, die Bäume dort stünden auf der Grenze des Grundstücks, räumte Technischer Beigeordneter Jürgen Rauer, ein, dass dort, wenn es notwendig sei, um überhaupt bauen zu können, dann auch ein Baum gefällt werden dürfe.