Kusch veredelt WM-Bilanz der Schwimmer
Auch ohne ihren Star Florian Wellbrock können die Deutschen in Melbourne Medaillen gewinnen.
MELBOURNE (dpa) Marius Kusch sprang in Superman-Pose aus dem Medaillengewinner-Häuschen und ließ sich feiern. Der 29-jährige Schwimmer hatte bei den Kurzbahn-Weltmeisterschaften in Melbourne überraschend Bronze über 100 Meter Schmetterling gewonnen und damit das zumindest von den Resultaten und Zeiten gute deutsche Abschneiden gekrönt. Das kleine deutsche Team, in dem die Langstreckler um Olympiasieger Florian Wellbrock fehlten, überzeugte in Down Under mit zwei Medaillen sowie gleich fünf deutschen Rekorden.
„Die Bilanz unseres kleinen WMTeams kann sich wirklich sehen lassen, nicht nur, weil alle Aktiven im WM-Finale standen“, sagte WMTeamchef Lasse Frank. „Dass unsere Topleute im Sprintbereich hier auch allesamt mit Bestzeiten aufwarten konnten, zeigt uns, dass wir die richtige Richtung eingeschlagen haben. Diesen Weg wollen und müssen wir nun konsequent weitergehen.“
Zwei deutsche Rekorde reichten am Abschlusstag allerdings nicht zu weiteren Medaillen. Angelina Köhler wurde über 100 Meter Schmetterling in 56,20 Sekunden und damit drei Hundertstelsekunden unter der bisherigen Bestmarke Vierte, Anna Elendt über 50 Meter Brust in 29,30 Sekunden Fünfte. Die KurzbahnWM-Dritte über 100 Meter Brust pulverisierte dabei ihre im Halbfinale aufgestellte Bestmarke gleich um 0,22 Sekunden. „Dieser Rekord im Finale war ein schöner Abschluss für mich. Es ist schön zu sehen, dass es auch auf der kurzen Bahn immer besser läuft bei mir“, sagte die 21 Jahre alte Frankfurterin.
Kusch holte sich bereits seine dritte internationale Kurzbahn-Medaille.
Bei den Europameisterschaften im 25-Meter-Becken war er 2017 Dritter und 2019 sogar Europameister geworden. WM-Bronze kommt aber überraschend, da der Essener, der mittlerweile in den USA lebt und trainiert, erst aus einer einjährigen Pause zurückgekehrt ist.
„Ich hatte mir vergangene Saison länger Zeit gelassen, um zu schauen, wo ich denn bis Paris 2024 weiterschwimmen kann und möchte. Diese Pause war auch wichtig für den Kopf. Ich bin dabei aber immer aktiv geblieben, bin jeden Tag zweimal surfen gegangen, oder golfen oder skaten“, erzählte der 29-Jährige.
Die Titelkämpfe, die von den australischen und amerikanischen Athleten dominiert wurden, brachten 13 Weltrekorde. Allein zehn davon stellten dabei Staffeln auf.
Info Die Ehrung der Sportler des Jahres war noch nicht beendet, als diese Zeitung produziert wurde. Die Berichterstattung finden Sie im E-Paper und bei rp-online.de/sport.