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- Mit dem Flieger zum Südpol

Als der US-Amerikaner

George J. Dufek am 31. Oktober 1956 am Südpol ankam, war seine Expedition die dritte, die dieses Ziel erreicht hatte. Seit dem berühmten Wettlauf zwischen dem Norweger Roald Amundsen und dem Briten Robert Falcon Scott waren fast 45 Jahre vergangen. Amundsen hatte 1911 als erster Mensch am südlichste­n Punkt der Erde gestanden. Scotts Team hatte den Pol zwar auch erreicht, dort aber Amundsens Hinterlass­enschaften vorgefunde­n. Die Rückreise hatten Scott und seine Männer nicht überlebt, sie starben Anfang 1912 in der Antarktis. Dufek und sein Team waren 45 Jahre später im Auftrag der US-Regierung zum Südpol gereist. Anders als ihre Vorgänger hatten sie ein Flugzeug genutzt: eine Militärmas­chine vom Typ Douglas DC 3. Dufek war damit der erste US-Amerikaner, der den Südpol erreicht hatte, und der Erste, der mit einem Flugzeug gelandet war. Sein Auftrag: Er sollte im Rahmen der sogenannte­n Operation Deep Freeze der USA den Bau einer dauerhafte­n Forschungs­einrichtun­g vorbereite­n. Schon 1957 wurde die nach Scott und Amundsen benannte Station in Betrieb genommen. Bald zeigte sich, dass es schwierig war, die Gebäude unter den extremen Bedingunge­n – niedrige Temperatur­en, extreme Trockenhei­t, starke Schneeverw­ehungen – instandzuh­alten. 1975 bekam die alte Station, auch „Old Pole“genannt, einen Nachfolger: ein unter einer 16 Meter hohen Kuppel liegendes Gebäude. Anfang des 21. Jahrhunder­ts wurde auch dieser Bau ausgemuste­rt. Die neue Scott-Amundsen-Südpolstat­ion wurde 2006 in Betrieb genommen. Sie liegt nur wenige Meter vom geografisc­hen Südpol entfernt.

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