Kripo ermittelt zur Unfallursache im Umspannwerk
KALKAR (nik) Am Tag nach dem tödlichen Unfall im Umspannwerk sind alle Kalkarer Haushalte wieder ans Stromnetz angeschlossen. Zur Unfallursache kann noch nichts Näheres mitgeteilt werden, die Kriminalpolizei ermittelt. „Es werden Spuren gesichert und Vernehmungen geführt“, sagte Polizei-Sprecherin Christina Pitz auf Anfrage. Letztlich entscheide die Staatsanwaltschaft, ob ein Verfahren eingeleitet würde. Das wäre der Fall, wenn menschliches Versagen angenommen werden müsste.
Bianca Enge, für den Niederrhein zuständige Sprecherin des Stromnetzbetreibers Westnetz, ergänzte, Mitarbeiter von Westnetz könnten sich erst dann ein Bild vor Ort machen, wenn die Kriminalpolizei ihre Ermittlungen abgeschlossen habe. Mit dem Ausfall des Umspannwerks seien am Dienstag 220 Stationen ausgefallen, die nach und nach auf ein anderes Umspannwerk umgeschaltet worden seien. Fast alle Haushalte seien bereits in der Mittagszeit wieder mit Strom versorgt gewesen, bei einem Verteiler habe es etwas länger gedauert.
In den diversen Feuerwehrgerätehäusern im Stadtgebiet, die nach dem Unglück mit Einsatzkräften besetzt wurden für den Fall, dass Notfälle per Funk zu koordinieren gewesen wären, gab es laut Pressesprecherin Manuela Mohn am Dienstag nichts Besonderes zu tun. Weder suchte jemand während der Stunden ohne Strom eine Bleibe, noch musste ein Einsatz wegen fehlender Telefonverbindungen von dort aus gemanagt werden.
Während das St.-Nikolaus-Hospital in Kalkar wie andere wichtige Einrichtungen auch sich auf ihre Notstromaggregate verlassen konnte, nutzte die Zentralküche der Kliniken in Kalkar-Kehrum die Krise für einen Praxistest: „Die Bänder standen still, das Licht war aus … Die Mitarbeiter haben mit viel Einsatz und vielen Taschenlampen dafür gesorgt, dass 5.000 Mahlzeiten fast planmäßig rausgegangen sind. Das war eine tolle Leistung“, berichtet Christian Weßels, Leiter der Unternehmenskommunikation der KarlLeisner-Trägergesellschaft.