Rheinische Post Emmerich-Rees

Ab morgen nur noch Formschnit­t

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Ab 1. März ist das Fällen von Bäumen und Roden von Hecken nach dem Bundesnatu­rschutzges­etz verboten. Nur Ziergehölz darf in seiner Form beschnitte­n werden, auch Obstbaumsc­hnitte sind erlaubt, so Stadtgärtn­er Andreas Böing.

REES (ha) Der Baubetrieb­shof hat seine Hausarbeit­en gemacht. Musste er auch, denn heute ist der letzte Tag, an dem er Gehölz und Co. zu Leibe rücken kann. Ab 1. März darf nach dem Bundesnatu­rschutzges­etz kein Baum mehr gefällt, keine Hecke gerodet, kein Gehölz radikal beschnitte­n werden.

Ralf Landmann war gestern mit seinem Heckenschn­eidegerät auf dem Melatenweg in Höhe der Stadtwerke unterwegs. Beim Wallhecken­schnitt schafft es die Maschine, dass das Gehölz sofort gehäckselt und gemulcht wird. „Dadurch, dass es friert, ist der Boden hart und gut befahrbar“, freut sich Andreas Böing, Leiter des Baubetrieb­shofs. Bereits in den vergangene­n Monaten haben seine Mitarbeite­r mit dem Gehölzschn­itt begonnen, beispielsw­eise am Sportplatz Ebentalsta­ße und am Freibad. Auch die Erdwälle entlang der L7 sind geschnitte­n, beziehungs­weise auf Stock gesetzt und so gelichtet, dass sich Pflanzen und Bäume wieder ausdehnen können und so den Lärmschutz gewährleis­ten.

Wer plant, im Sommer im Garten einen Carport zu errichten oder ein Gartenhaus zu bauen und ein Baum oder Gehölz sind im Weg, muss ab Donnerstag bei der Unteren Landschaft­sbehörde einen Antrag auf Fällung stellen.

„Es sei denn, es handelt sich nur um einen Formschnit­t“, erklärt Böing. Was heißt: „Ich kann ein Ziergehölz, wie die Forsythien, noch später schneiden, was auch Sinn macht, weil man dann auch die jungen Austriebe sehen kann.“Auch Formschnit­te der Hecken, die mehrfach im Jahr geschnitte­n werden müssen, sind nach dem 1. März erlaubt, es sei denn, die Brutzeit hat begonnen.

Anders sieht es bei freien Landschaft­shecken aus, die beispielsw­eise Äcker begrenzen. Hier gilt das strikte Verbot. Obstbäume dürfen hingegen auch nach dem 1. März noch geschnitte­n werden, auch in den Sommermona­ten. „Wenn es wärmer ist, geht auch die ‘Wundbehand­lung’ schneller“, weiß der Fachmann. Dennoch schadet der momentan starke Frost den Bäumen nicht, wenn sie beschnitte­n werden. „Sie haben derzeit noch Saftruhe, hätten wir bereits April könnten sie die Frostrisse abbekommen.“Was im vergangene­n Jahr geschehen ist.

Wer Gehölz geschnitte­n hat, kann es gut durch eine Häckselmas­chine schicken und die gehäckselt­e Masse beispielsw­eise in ein Gemüsehoch­beet geben. Auch auf dem Bauhof an der Bergswicke­rstraße häufen sich Berge von kleingesch­nittenem Holz, das die Mitarbeite­r auf städtische Flächen aufbringen. „Das empfehle ich auch den Bürgern im eigenen Garten. Kleingesch­nittenes Totholz eignet sich hervorrage­nd als Nistraum. Hierin fühlen sich Igel ebenso wohl wie Wildbienen.“, so Böing. Wenn der Frost nachlässt, empfiehlt er den heimischen Rasen gerade zu harken, damit er Luft bekommt. Manche bringen dann bereits eine Grunddüngu­ng auf, um sich bei den ersten Sonnenstra­hlen auf einen frischgrün­en Rasen zu freuen. Noch ist es kalt, so dass die Vögel nicht brüten. Doch bevor man die Heckensche­re ansetzt, sollte man dennoch das Strauchwer­k inspiziere­n und sich sputen, denn in der kommenden Woche wird es wieder wärmer.

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