Caritas will Imagewandel in der Pflege
Vertreter des Sozialverbandes waren bei der Rheinischen Post zu Gast.
DÜSSELDORF „Not sehen und handeln“, so lautet der Leitgedanke der Caritas bei ihrer täglichen Arbeit. Elf verantwortliche Vorstände aus Caritasverbänden der Region besuchten nun zum Gedankenaustausch über drängende Probleme in Pflege und Altenbetreuung, über die soziale Lage in NRW und ihre
Die im Koalitionsvertrag zwischen Union und SPD vereinbarten 8000 zusätzlichen Stellen in diesem Bereich bezeichnete Henric Peeters, Vorsitzender der Caritas in Düsseldorf, als „Tropfen auf den heißen Stein“. Er wünscht sich ein besseres Image für den Pflegeberuf. Nur so könnten junge Menschen für eine Ausbildung begeistert werden. „Viele unserer Mitarbeiter sagen, dass die Arbeit in der Pflege ihr Traumberuf sei. In der Öffentlichkeit aber wird er zuneh- mend schlechtgeredet. Das muss aufhören“, sagte Peeters.
Auswirkungen habe das auch direkt auf die Arbeit der Caritas. So sei es in den vergangenen Jahren deutlich schwerer geworden, qualifizierte Mitarbeiter für ausgeschriebene Stellen zu finden. Einige Caritasverbände gingen daher dazu über, auch in sozialen Netzwerken verstärkt um junge Leute zu werben und sie für ein Engagement bei der Caritas, sei es als Angestellter oder Ehrenamtler, zu begeis- tern. In NRW arbeiten rund 200.000 Menschen bei der Caritas, die unter anderem mehre tausend ambulante und stationäre Einrichtungen betreibt.
Die Caritas sei jedoch nicht nur sozialer Dienstleister, sondern gestalte auch die soziale Landschaft. Etwa durch eigene Projekte und Initiativen, wie etwa die Vernetzung von Stadt-Quartieren und die Schaffung alternativer Wohnformen. Dies sei aber keine Lösung für die derzeit herrschende Knappheit an günstigen Wohnungen. Nicht nur in Ballungsräumen wie zum Beispiel Düsseldorf, sondern auch auf dem Land.
Die Wohnungsnot zu bekämpfen, ist nach Ansicht der Caritas Aufgabe von Bund, Land und Kommunen, beispielsweise durch den Bau von mehr Sozialwohnungen. „Die Politik muss dafür Sorge tragen, dass Wohnraum nicht nur für Gutverdiener geschaffen wird“, sagte Norbert Kallen, Caritas-Vorsitzender in Neuss.