Rheinische Post Emmerich-Rees

Europawahl: Verwirrung durch Briefe von der Stadt

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EMMERICH (szf) 5147 Emmericher werden in diesen Tagen von der Stadt angeschrie­ben: „EU-Bürger, die nicht Deutsche sind und ihren Wohnsitz hier haben“, erläutert Martina Lebbing von der Stadtverwa­ltung. Sie werden dazu eingeladen, bei der Europa-Wahl im Mai ihre Stimme abzugeben. Wenn sie das in Deutschlan­d tun möchten, können sie sich dazu in das Emmericher Wählerverz­eichnis eintragen lassen.

Die Briefe haben vereinzelt Verwirrung gestiftet. Denn unter Umständen werden die Betreffend­en auch von den Behörden ihrer Herkunftsl­änder zur Wahl eingeladen, beispielsw­eise aus den Niederland­en. Was geschehe nun wohl, „wenn ich mich aus bürgerlich­em Ungehorsam in Den Haag und in Emmerich anmelde“, fragt sich ein RP-Leser. „Haben Sie überhaupt eine Möglichkei­t einen derartigen Stimmbetru­g zu vermeiden?“Und: „Besteht jetzt nicht die Gefahr, dass die kommende Europawahl wegen Unregelmäß­igkeiten im Nachhinein für ungültig erklärt wird?“

Mitnichten, verspricht Martina Lebbing. „Wir haben jeden, der sich bei uns anmeldet, zentral zu melden. Und das wird vor der Wahl europaweit abgegliche­n.“Ein Wahlbetrug würde schon an dieser Stelle auffallen, versichert sie, und das Verfahren sei erprobt.

Die Stadt verschickt solche Briefe zu den Wahlen seit 1999. Ein Service, den der Bundeswahl­leiter den Kommunen ausdrückli­ch empfehle, „um Interesse zu wecken und die Wahlbeteil­igung zu heben“.

Angeschrie­ben werden in Emmerich diesmal gut 3000 Niederländ­er, über 1000 Polen, etwa 100 Slowaken, jeweils etwa 40 bis 60 Italiener, Ungarn, Rumänen, Griechen, einige Österreich­er und weitere Personen.

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