Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Ab 28. April in Duisburg auf der Opernbühne
wird. Bellinis Librettist Felice Romani griff nicht nur auf Shakespeare, sondern auf alte italienische Quellen zurück.
Kataeva scheint sich in burschikosen Rollen wohlzufühlen. Zuletzt in Tschaikowskis „Jungfrau von Orléans“gefeiert, gelingt ihr in der Hosenrolle des Romeo der nächste Triumph. Ihr Mezzosopran hat eine reiche Palette zu bieten: Wärme und Wehklang, Geschmeidigkeit und Glanz, dazu einen Hauch von Stahl, den sie bei Bedarf zu angriffslustiger Attacke schärft. Noch im tiefsten Register bleibt ihre Stimme tragfähig, verliert nie Sitz und Kern.
Adela Zaharia legt ihre Visitenkarte schon mit der Auftrittsarie der Giulietta auf den Tisch. Sie bringt die Romanze „Oh! quante volte“über den Begleitfiguren der Harfe ins Schweben, auf dem Grat zwischen Gebet und Klage wandelnd, als gäbe es kein Morgen. Ein wehmütiges Timbre legt sich über ihren Sopran, ein Schleier wie von nicht geweinten Tränen. Wenn Giulietta den Todestrank einnimmt, stimmt sie ein fragiles Sotto voce an, also einen halblauten Ton, der wie ermattet absinkt, bevor er in schier unwirkliche Spitzentöne gleitet.
Wenn diese Sängerinnen im Duett ein „Neues Vaterland“jenseits kriegerischer Konflikte herbeifantasieren, steigert sich Terzenseligkeit zur feurigen Ekstase. Bei so viel Frauenpower haben es die Herren nicht leicht. Aber an die Wand singen
An der Rheinoper dauert die konzertante Version von „I Capuleti e i Montecchi“mit Pause rund drei Stunden. Gesungen wird in italienischer Sprache (mit deutschen Übertiteln).
20. und 31. März sowie
11. April in Düsseldorf.
Am Theater Duisburg ist die Premiere am Sonntag, 28. April (18.30 Uhr), in derselben Besetzung.