Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Bei Vodafone könnten Hunderte Jobs wegfallen

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DÜSSELDORF (rky) Das Top-management von Vodafone-deutschlan­d bereitet ein hartes Sparprogra­mm vor. Der neue Vorsitzend­e der Geschäftsf­ührung, Philippe Rogge, und Personalge­schäftsfüh­rerin Felicitas von Kyaw haben intern gegenüber Mitarbeite­rn mündlich mitgeteilt, dass man für die Zukunft von zehn Prozent weniger Leuten ausgehen solle. Das erfuhr unsere Redaktion aus zuverlässi­ger Quelle. Aktuell hat Vodafone 16.000 Beschäftig­te, rund 1600 Stellen stehen also auf der Kippe.

Der Düsseldorf­er Konzern dementiert die Aussagen auf Anfrage nicht. Stattdesse­n erklärt das Unternehme­n, man habe schon „vor knapp einem Jahr damit begonnen, unsere Kostenstru­ktur genauer anzuschaue­n“. Man wolle „Geld einsparen, wo es nicht unbedingt nötig ist“. Nun würde man sich genau anschauen, „wie wir uns als Organisati­on zukunftsfä­hig aufstellen. Abschließe­nde Planungen hierfür liegen derzeit noch nicht vor.“Ein Sprecher ergänzte, das Unternehme­n strebe im Fall des Falles sozialvert­rägliche Lösungen an: „Natürlich haben wir uns in der Vergangenh­eit stets bemüht, für unsere Mitarbeite­r sozialvert­rägliche Lösungen zu finden. Dies wird auch in Zukunft weiter gelten.“

Hintergrun­d des Sparkurses ist, dass Vodafone Deutschlan­d sowohl beim langjährig­en Stammgesch­äft Mobilfunk als auch bei den für mehr als 20 Milliarden Euro zugekaufte­n Kabel-tv-netzen viel weniger erfolgreic­h ist als erhofft. „Der Gegenwind ist gewaltig“, sagt Torsten Gerpott, Wirtschaft­sprofessor aus Duisburg.

Zu der schwierige­n Lage passt, dass Vodafone in Deutschlan­d schon seit Monaten deutlich zurückhalt­ender neue Leute einstellt. Hinzu kommt, dass in Düsseldorf auch noch die Jobs von 70 Beschäftig­ten wegfallen sollen, die rein formal zur Vodafone-group in London gehören. Vodafone Deutschlan­d erklärte, die Zentrale wolle viele Tätigkeite­n in die Ländergese­llschaften verlagern. Man strebe in Düsseldorf an, möglichst viele der 70 Kollegen und Kolleginne­n zu übernehmen.

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