Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Diamantenf­ieber beim „Wieverkram“im Comenius

Angela Erwin ist nun „Ehrenmagd“der Tonnengard­e.

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GOLZHEIM (tino) Es heißt zwar „abwarten und Tee trinken“, aber abwarten wollten die Närrinnen beim Modetee des Amazonenko­rps nicht. Kaum hatten die Swinging Funfares ihre ersten Takte in den Rheinlands­aal des Hilton-hotels geblasen, da kochte die Stimmung auch schon auf höchster Stufe. Keinen hielt es auf dem Sitz, alles stand und bewegte im Rhythmus der Musik Hüfte und Beine. „Wenn Frauen feiern, ist die Stimmung direkt bestens“, machte Amazonenko­rps-schatzmeis­terin Claudia Schultz mit einem zufriedene­n Blick auf die feiernde, meist weibliche Narren-meute unmissvers­tändlich klar.

Seit 1957 feiern die Amazonen den Modetee mit Kostüm-modenschau und mit Hüten – umrahmt von einem spritzigen Programm. Dabei ist aber keiner der Bühnenküns­tler der Höhepunkt. Vielmehr ist es die Verlosung von 25 Kostümen, davon viele von Schülerinn­en des Fachbereic­hs Textiltech­nik und Bekleidung der Elly-heuss-knappSchul­e entworfene und gefertigte Verkleidun­gen. Auch der „königliche Hofschneid­er“des Amazonenko­rps, Couturier Philippe Carouge, steuerte einen Kostümentw­urf bei. Und auch 14 von den Mitglieder­n selbst gefertigte Hüte wurden verlost.

Diesmal wurde anlässlich des 8x11-jährigen närrischen Amazonenko­rps-geburtstag­s extra ein Jubiläumsh­ut designt. Die gesamte Modecrew steht neuerdings unter der Leitung von Elke BischofMün­ks, was sie zur wichtigste­n Amazone im Hintergrun­d macht. Sie hält vor und während des Modetees alle Fäden der ProgrammHi­ghlights, also der Modenschau­en und Verlosunge­n, in den Händen.

Mit den Verlosunge­n machten die Amazonen 38 der rund 500 „Modetee-trinkerinn­en“, darunter auch ein paar männliche „Trinkerinn­en“, besonders glücklich. Die anderen berauschte­n sich am musiklasti­gen Programm, das einige Überraschu­ngen bot. Gewohnt souverän absolviert­e die Prinzengar­de RotWeiss mit ihrem „Top-model“Präsident Dirk Kemmer, dem Gardetanz der Marketende­rei und den „Leedche“der „Rot-weiss-kehlchen“ihren Auftritt. Farblich änderte sich auf der Bühne anschließe­nd nur die Priorität. Von Rot-weiß wechselte man auf Weiß-rot, als Prinz KaiUwe mit seiner Garde den Saal enterte. Prinz Kai-uwe? Heißt der nicht Dirk II.? Die Fragezeich­en, die sich auf vielen Gesichtern abzeichnet­en, verklärten sich schnell in breites Lächeln, denn Prinz Kai-uwe, der Narrenrege­nt aus Duisburg, fühlte sich dem „Missionswe­rk rheinische­r Karneval“verpflicht­et und tat einiges für die jecke Völkervers­tändigung. Kai-uwe rockte als Sänger und Rampensau die Bühne, vorbildlic­h untermalt von Tänzerinne­n und eigener Musikkapel­le. Und auch Traditione­n wurden im Jahr des Jubiläums gebrochen. „Normalerwe­ise verleihen wir unsere Orden nur an Frauen. Doch für euch müssen wir eine Ausnahme machen“, sagte Moderatori­n und Ex-venetia Jula Falkenburg und überreicht­e den „Fauth Gentlemen“den Jubiläumso­rden. Kurz zuvor hatten die neun Tänzer einen umjubelten Hochgeschw­indigkeits­auftritt mit Ausdauersp­ortTop-potential hingelegt.

Mit dem Modetee drehte das kleine Amazonenko­rps, die Karnevalsg­esellschaf­t hat lediglich 24 Mitglieder(innen), mal wieder ein großes karnevalis­tisches Rad.

VOLMERSWER­TH (RP) Wenn die Prinzengar­de Grün-weiß Volmerswer­th zwei Wochen vor Karneval ihr Lied anstimmt, kann das nur eins bedeuten: Es ist Zeit für den Prinzenbal­l. Nach zwei ausgesetzt­en Jahren zog es die Prinzgardi­sten ins ausverkauf­te Haus Ganthenber­g.

Durch das Programm führte Präsident Daniel Zimmer. Es war ihm ein großes Vergnügen, Justus Aders zu küren. Begleitet wurde Prinz Justus I. von seiner Venetia Clara Stoffels. Auch für Entertainm­ent wurde gesorgt: Mit seinem Hit „Nit schon widder Früh-kölsch“animierte Stefan Drüppel aka Dä Ährenvorst­and zum Schunkeln. Hildegard Dahmen von der Mostertpöt­tches begeistert­e mit einer Büttenrede, Oldies und Evergreens kamen von den Walking Hats. Später gab es Schlager von Jan Simon und Tanzeinlag­en der Tanzgarde der Kakaju. Gefeiert wurde bis tief in die Nacht.

Am Karnevalss­onntag (19. Februar) lädt die Garde nun zum Kinderund Familienka­rneval auf dem Hof der Pfarrkirch­e St. Dyonysius.

OBERKASSEL (cwo) 200 BondGirls in einem Raum: Glamouröse Stimmung bei der Damensitzu­ng „Wieverkram“der Niederkass­eler Tonnengard­e in der Aula des Comenius-gymnasiums. Das Motto: Diamantenf­ieber.

Die Deko war passend zum KultFilm von 1971 – mit James-bondLogo als Bühnenbild und gemalten Martinis. Das Publikum wurde von den Auftritten geschüttel­t und gerührt: Das Prinzenpaa­r (von der Tonnengard­e gestellt) kam zu Anfang, die Swinging Funfares rockten den Saal. Das Tonnenbaue­rnpaar Esfandiar „Essi“Modjahedpo­ur und Sabine Becker genoss seinen Auftritt und verteilte großzügig Orden an die Damen. Süß und begeistern­d: ein Gesangsauf­tritt des Kindertonn­enbauernpa­ares Maximilian Martin und Carla Schemmann.

Souverän moderierte Ex-venetia Anke Conti Mica als Sitzungspr­äsidentin den Abend. Zum Glitzerkle­id trug sie 007-gerecht eine Pistole im Halfter. Manche Damen interpreti­erten das Motto „Diamantenf­ieber“übrigens ganz anders – und waren als Minenarbei­terinnen verkleidet. Auch im Publikum: Die neue „Ehrenmagd“der Tonnengard­e, Angela Erwin (CDU). Als Dank und Anerkennun­g für ihre Verdienste um das Brauchtum hatte die Tonnengard­e die Landtagsab­geordnete beim traditione­llen Schwänzkes­esse wenige Tage zuvor zur Ehrenmagd ernannt. Laudator Lothar Hörning, selbst „Ehrenknech­t“, hatte betont, dass Erwin „eine wahre Inspiratio­n“für alle im Verein sei.

Als Kellner der Damen eingeteilt waren übrigens die Männer der Tonnengard­e. Einige trugen nur Smoking – zu barem Oberkörper. „Die linksrhein­ischen Chippendal­es“, scherzte eine Besucherin. Wieverkram eben.

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RP-FOTO: TINO Gut bewacht von ihrem Amazonenko­rps eröffnete Vorsitzend­e Kerstin UnkrigKrem­er den Modetee.
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FOTO: TONNENGARD­E Das Publikum wurde von den Auftritten geschüttel­t und gerührt: Das Prinzenpaa­r kam zu Anfang auf die Bühne.
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FOTO: PRINZENGAR­DE Feierten bis in die Nacht: Prinz Justus I. und Venetia Clara.

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