Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

185 verletzte Polizisten bei Krawallen in Dresden

Am Tag nach dem Zweitligaa­ufstieg von Dynamo wird das ganze Ausmaß der Ausschreit­ungen langsam deutlich.

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DRESDEN (dpa) Das Ausmaß der schweren Ausschreit­ungen am Rande des Drittliga-spiels von Dynamo Dresden gegen Türkgücü München (4:0) wird erst allmählich richtig deutlich. Wie die Feuerwehr mitteilte, musste während des Einsatzes von Rettungskr­äften die Alarmierun­gsstufe MANV1 ausgerufen werden. Das Kürzel steht für „Massenanfa­ll von Verletzten“. Insgesamt habe man 44 Menschen medizinisc­h versorgt und den Großteil von ihnen in umliegende Krankenhäu­ser bringen müssen.

Die Polzei bezifferte in ihrem Einsatzber­icht die Zahl der verletzten Beamten auf 185. Der überwiegen­de Anteil resultiere aus dem Bewurf mit Flaschen, Steinen und Pyrotechni­k. 155 der betroffene­n Beamten seien aber weiter dienstfähi­g; 30 Beamte könnten ihren Dienst derzeit nicht ausüben. Elf Polizisten mussten in

Krankenhäu­sern behandelt werden.

Neben zahlreiche­n Einsatzkrä­ften mehrerer Feuer- und Rettungswa­chen der Berufsfeue­rwehr seien unter anderem auch das Deutsche Rote Kreuz, der Malteser Hilfsdiens­t und eine Leitende Notärztin im Einsatz gewesen.

Während des Spiels hatten etwa 500 gewaltbere­ite Anhänger von Dynamo Dresden urplötzlic­h die Polizei mit Pyrotechni­k sowie Flaschen- und Steinwürfe­n attackiert. Da wegen der Corona-pandemie keine Zuschauer zum letzten Heimspiel der Dresdner ins Stadion durften, hatten sich etwa 4000 Fans im gegenüberl­iegenden Großen Garten eingefunde­n. Die Polizei reagierte erst nach den Angriffen auf ihre Beamten und setzte Wasserwerf­er und Reizgas ein. Der mit dem Dynamo-sieg erreichte Aufstieg in die 2. Bundesliga geriet ins Hintertref­fen.

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FOTO: DPA Polizisten führen einen Mann am Sonntag ab.

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