Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Mundkomminion in St. Cäcilia wieder abgeschafft
Zuletzt gab es aus der gesamten Stadt Zulauf. Abstandsund Hygieneregeln wurden nicht immer eingehalten.
BENRATH (rö) Anders als zu Beginn der Pandemie vor mehr als einem Jahr haben sich die Kirchen entschieden, weiter Gottesdienste mit den Gläubigen zu feiern. Doch natürlich gelten Einschränkungen, etwa was die Zahl der Besucher angeht, und auf Gesang muss verzichtet werden. Unter Einhaltung der Hygieneregeln erteilen die katholischen Gemeinden nach wie vor die heilige Kommunion in der Messe. In Düsseldorf wird zumeist die Handkommunion erteilt, bei der der Priester oder Kommunionhelfer hinter einer Plexiglasscheibe steht und die Hostie von dort aus an die Gläubigen verteilt.
In der Benrather Kirche St. Cäcilia kehrte man vor rund einem halben Jahr nach der erteilten Erlaubnis durch das Erzbistum Köln zur so genannten Mundkommunion zurück – falls Gläubige es wünschen. Hier bekommt der Gläubige die Hostie direkt in den Mund gelegt. Gerade für traditionelle Katholiken ist das ein wichtiger Aspekt der Messe.
Doch dass das in Benrath wieder möglich ist, hatte sich in den vergangenen Wochen in der Stadt herumgesprochen. Das führte dazu, dass es am vorvergangenen Sonntag zur Frühmesse um 8.30 Uhr einen regelrechten Ansturm auf die Kirche gab. „Für unsere ehrenamtlichen
Ordnerinnen und Ordner stellt die derzeitige Praxis der Mundkommunion eine enorme Belastung dar. Offensichtlich spricht sich herum, welcher Priester Zelebrant der Heiligen Messe ist, und dann setzt für diesen Gottesdienst eine Art von Messtourismus ein. Zahlreiche Menschen, auch aus dem weiteren Umkreis, kommen nach Benrath, um in dieser Form die Kommunion zu empfangen“, schreibt Pfarrer Thomas Jablonka im Pfarrletter. Von den Gottesdienstbesuchern hätten sich mehr als die Hälfte für die Mundkommunion entschieden.
Das, so Jablonka, habe die Messe zeitlich sehr ausgedehnt, da der Ausgebende sich nach jeder gespendeten Kommunion die Hände desinfizieren müsse. „Aber auch ganz praktisch hat sich gezeigt, dass viele Gläubige beim Empfang der Mundkommunion die Hygiene- und Abstandsregeln nicht einhalten.“Problematisch sei das auch für die Ehrenamtler gewesen, die sich hätten sputen müssen, um vor der 11-Uhr-messe alle Kirchenbänke zu desinfizieren. Jetzt zieht der Pfarrer Konsequenzen: So lange, wie die Corona-pandemie dauert, wird im Rahmen der Sonntagsgottesdienste, einschließlich der Vorabendmessen, keine Mundkommunion mehr ausgeteilt.