Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Sechs Corona-ausbrüche in Kliniken seit Beginn der Pandemie
DÜSSELDORF Deutschlandweit kommt es vor allem in Kliniken mit intensiver Versorgung von Covid-patienten immer wieder zu Corona-ausbrüchen, zuletzt wurden 13 Corona-fälle im Sana-krankenhaus Benrath festgestellt. Neun Patienten, die wegen einer anderen Krankheit stationär behandelt wurden und vier Mitarbeiter waren betroffen. Das Krankenhaus in Benrath ist aber nicht das erste in Düsseldorf, in dem es einen solchen Ausbruch gab.
Im EVK infizierten sich im Juli 2020 zehn Personen, im November vergangenen Jahres waren elf Personen in der Lvr-klinik betroffen. Einen Monat später steckten sich zehn Menschen im Augusta-krankenhaus an und 19 Personen im Universitätsklinikum. Zum Jahreswechsel wurden 13 Menschen im St. Vinzenz-krankenhaus positiv getestet. Die Stadt spricht von einem Ausbruch, wenn bei zehn Personen ein epidemiologischer Zusammenhang festgestellt werden konnte. „Die Sana-klinik in Benrath ist aktuell die einzige betroffene Klinik in Düsseldorf“, sagt eine Sprecherin der Stadt.
Der Grund für solche Ausbrüche liege an der Beschaffenheit des Virus, erklärt Katharina Stratos vom
Sana-krankenhaus. „Durch die lange Inkubationszeit von im Schnitt fünf Tagen und die unterschiedliche Infektiosität kann es vorkommen, dass jemand heute negativ getestet wird und morgen oder übermorgen dann doch positiv auf Covid-19 sein kann“, so die Kliniksprecherin.
Patienten und Mitarbeiter würden deshalb auch immer mehrfach getestet. Und weil diese Tests nicht hundertprozentige Sicherheit geben, haben viele Kliniken ein generelles Besuchsverbot erlassen: „Trotz konsequenter Screenings und Nachverfolgungen besteht nun mal ein gewisses Restrisiko, dass es zu einem Viruseintrag kommen kann. Nicht zuletzt auch aufgrund der Virus-mutationen“, sagt Stratos.
Bei den betroffenen Mitarbeitern und Patienten aus Benrath waren „glücklicherweise keine schweren Krankheitsverläufe zu beobachten“, sagt Katharina Stratos, die betont, dass sich niemand in Düsseldorf Sorgen machen müsse, „dass wir unseren Versorgungsauftrag für die Düsseldorfer Bevölkerung nicht einhalten können“. Die Grenzen, die derzeit von Experten und Politik diskutiert würden und zu entsprechenden Maßnahmen führten, beträfen in erster Linie die Intensiv-versorgungsplätze und im Besonderen die Beatmungsmöglichkeiten.