Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Zehn-zentner-bombe in Hamm erfolgreich entschärft
(sg/nic) Eine bei Bauarbeiten in Düsseldorf-hamm gefundene amerikanische Zehn-zentner-fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg ist am Dienstagabend vom Kampfmittelräumdienst der Bezirksregierung entschärft worden. Danach wurden die Sperrungen im Umfeld aufgehoben, 2300 Menschen konnten in ihre Wohnungen zurück. 288 Kräfte von Feuerwehr, Polizei, Stadtwerken, Rheinbahn, Hilfsorganisationen sowie des Ordnungsamtes und des Amtes für Verkehrsmanagement waren im Einsatz.
Im Umkreis von 500 Metern um die Fundstelle, der sogenannten Gefahrenzone A, leben 2300 Menschen, die während der Entschärfung evakuiert werden mussten. Wer keine andere Bleibe fand oder auf Hilfe angewiesen war, wurde mit Bussen der Rheinbahn in eine Betreuungsstelle nach Unterbilk gebracht. Im Leo-statz-berufskolleg an der Friedensstraße kümmerten sich Mitarbeiter der Hilfsorganisationen um die Evakuierten.
In einem weiteren Radius bis auf 1000 Meter um die Baustelle wurden die Bewohner angewiesen, sich „luftschutzmäßig“zu verhalten. Das bedeutet, in den Wohnungen zu bleiben, sich aber nicht an den Fenstern oder in der Nähe von Glastüren aufzuhalten. Insgesamt waren 4300 Menschen von dem Blindgängerfund betroffen.
Im Januar war es bei der Entschärfung einer Fliegerbombe in Derendorf zu mehrstündigen Verzögerungen gekommen, weil sich Personen weigerten, das Gefahrengebiet zu verlassen, oder an den Sperren vorbei gingen. Die Feuerwehr, die am Abend mit Lautsprecherfahrzeugen in Hamm auf die Entschärfung und das Sperrgebiet hinwies, forderte auch deshalb nachdrücklich dazu auf, der Evakuierungsanordnung unverzüglich Folge zu leisten.
Wegen der Sperrungen kam es zu Verzögerungen im Bahnverkehr zwischen Düsseldorf und Neuss, hauptsächlich, weil die Hammer Eisenbahnbrücke teilweise im Gefahrenbereich A liegt und gesperrt werden musste. Ab 20 Uhr stellte die Bahn deshalb die Verbindung ein. Auch die Rheinbahn war betrroffen, musste die Straßenbahnlinie 706 und die Buslinien 723 und 732 umleiten. Der Betrieb in den Neuss-düsseldorfer Häfen wurde eingestellt, ebenso in einem Mineralöltanklager im Sperrgebiet.