Japanische Filmtage ausgezeichnet
Eine Urkunde aus Tokio würdigt das Düsseldorfer Engagement im Kulturaustausch.
DÜSSELDORF (leom) Die Japanischen Filmtage „Eyes on Japan“sind seit Jahren eine feste Größe in Düsseldorf. Seit 2007 schreibt die Kooperation zwischen dem Filmmuseum und dem japanischen Generalkonsulat eine Erfolgsgeschichte. Als die damalige japanische Generalkonsulin Ruth Jäschke vor 16 Jahren fünf Filme im japanischen Kulturinstitut für eine japanische Filmwoche auslieh, konnte sich wohl noch niemand vorstellen, dass schon bald rund 5000 Besucher zu dem Filmfest in die Landeshauptstadt strömen würden.
Wegen dieser Erfolgsgeschichte und der besonderen Leistung des Filmmuseums bei der Förderung der Freundschaft zwischen Japan und Deutschland wurde dem Filmmuseum nun eine besondere Auszeichnung verliehen. Setsuko Kawahara, die amtierende Generalkonsulin von Japan in Düsseldorf, überreichte Museumsdirektor Bernd Desinger am Dienstag eine vom japanischen Außenminister Yoshimasa Hayashi ausgestellte Urkunde. Diesinger freut sich über die Ehre, die ihm und seinem Team zuteilwurde: „Die Vermittlung sowohl des klassischen als auch des aktuellen Films liegt uns sehr am Herzen, und wir freuen uns, dass wir zum Dialog zwischen den Menschen in Japan und Deutschland beitragen können.“
Der Filmkritiker und -musiker Daniel Kothenschulte hielt in seiner Laudatio fest, dass „Eyes on Japan“ nicht mehr aus dem Düsseldorfer Kulturleben wegzudenken sei: „Ich kann aus Erfahrung sagen, dass es selbst renommierten Filmfestivals oft nicht gelingt, ein ähnliches Programm ohne den Einsatz immenser finanzieller Mittel zu zeigen.“
Auch dieses Jahr ist die Filmauswahl Ruth Jäschkes Grundsatz treu geblieben, das klassische japanische Kino mit dem gegenwärtigen zu verbinden und die japanische Kultur durch Film zu vermitteln. Durch alle Genres hindurch wurden sowohl weltweit beliebte japanische Meisterwerke wie „Drive My Car“von Hamaguchi Ryusuke gezeigt, ebenso wie Geheimtipps, die ihren Weg ohne „Eyes on Japan“vermutlich nicht nach Düsseldorf gefunden hätten, so Kothenschulte. Dazu zählt er „Recall“von Katsuhide Motoki, „The Cross“von Sho Igarashi oder „The Trial“von John Williams, der seinen Film persönlich vorstellen konnte.
Die Auszeichnung schloss sich an die diesjährigen Filmtage an. Mit der 16. Ausgabe standen die Bühnenkünste im Zentrum der Filmauswahl: Filme über das Filmemachen, über das Theater und über Musik gaben Einblick auf japanische Filmemacher sowie ihr Handwerk.