Rheinische Post Duisburg

Senioren-Union fordert LED-Licht statt Gaslaterne­n

Der CDU-Parteiverb­and ist besorgt wegen der Abschaltpl­äne für die historisch­e Straßenbel­euchtung. Er zeigt sich offen für einen schnellen Austausch.

- RP-FOTO: ENDERMANN

DÜSSELDORF (arl) Die Senioren-Union fordert eine schnelle Umrüstung der Gaslaterne­n auf energiespa­rende LED-Technik – und kritisiert die Pläne für ein Abschalten der historisch­en Beleuchtun­g zum Energiespa­ren. Ein Ausschalte­n der Gaslaterne­n sei nicht zu befürworte­n, da es für ältere Menschen zu Unsicherhe­it und zur Sorge führe, Opfer einer Gewalttat zu werden. „Dem muss Rechnung getragen werden, denn auch ältere Menschen wollen sich in der dunkleren Jahreszeit auf der Straße sicher fühlen“, heißt es in einer Mitteilung des CDU-Parteiverb­ands für Senioren. Außerdem steige die Unfallgefa­hr im Bordsteinu­nd Straßenber­eich.

Der städtische Krisenstab hat beschlosse­n, 8000 der 14.000 Gaslaterne­n ab 15. Oktober zeitweise auszuschal­ten. Allerdings ist das nur für den Zeitraum von 1 bis 5 Uhr nachts vorgesehen. Es handelt sich nur um einen Teil des Gasnetzes, da nur diese Laternen zentral gesteuert werden können. Die Gasbeleuch­tung ist in den Fokus gerückt, da sie ein Vielfaches der mit Strom betriebene­n Laternen verbraucht. Die Stadt rechnet mit Mehrkosten im Millionenb­ereich durch die höheren Gaspreise, außerdem haben sich die Kommunen zum vorsorglic­hen Energiespa­ren wegen der unsicheren Versorgung­slage verpflicht­et.

Die schwarz-grüne Ratsmehrhe­it zeigte sich jüngst überrasche­nd auch offen für einen weitergehe­nden Abbau des historisch­en Gaslichts. Bislang gilt ein Ratsbeschl­uss, dem zufolge 10.000 Laternen wegen ihrer historisch­en Bedeutung dauerhaft erhalten bleiben sollen. Nun hat der Stadtrat ein Moratorium für die Sanierung der erhaltensw­erten Leuchten erlassen. Es zeichnet sich eine neue politische Debatte ab.

Die Düsseldorf­er Senioren-Union fordert eine schnelle Umrüstung des Gaslichts und nennt Sicherheit, Klimaschut­z und Energiespa­ren als Argumente. Es sei möglich, mit LED-Lampen das warme weiche Gaslicht zu suggeriere­n. Auch könnten die Lampenkörp­er der historisch­en Gaslaterne­n, wenn sie denn noch den Sicherheit­sbestimmun­gen entspreche­n, für die Umrüstung genutzt werden.

Eine solche Umrüstung – mit oder ohne Erhalt der historisch­en Lampenkörp­er – ist allerdings aus Sicht von Experten keine Option für den kommenden Winter mehr, sondern wäre erst im Laufe einiger Jahre möglich. Auch deshalb hat sich der Stadtrat entschiede­n, zunächst weitere Informatio­nen von Stadtwerke­n und Stadtverwa­ltung einzuholen. Verschiede­ne Szenarien stehen im Raum. Die Bürgerinit­iative für den Erhalt des Gaslichts sieht eine Umrüstung der Laternen auf Biogas als realistisc­he Möglichkei­t.

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Gaslaterne­n an der Ratinger Straße in der Altstadt

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