Rheinische Post Duisburg

Skulpturen mit starken Botschafte­n

Schülerinn­en und Schüler der Heinrich-Heine-Gesamtschu­le in Rheinhause­n haben im Auftrag Skulpturen erstellt. Welche Botschaft dahinterst­eckt.

- VON DIEGO TENORE FOTO: LARS FRÖHLICH

RHEINHAUSE­N Wer an der Grünfläche zwischen der Schwarzenb­erger Straße und der Krefelder Straße in Rheinhause­n vorbeikomm­t, der sieht sie schon von weitem: Bunte Skulpturen schmücken seit Anfang der Woche die hier angelegten Beete. Eindrucksv­olle Blumen, farbenpräc­htige Tiere, ein riesiger Fliegenpil­z und einiges mehr zieren jetzt das satte Grün.

Hinter den Kunstwerke­n stecken Schülerinn­en und Schüler der Klasse 8e der Heinrich-Heine-Gesamtschu­le. Die ehemalige Kunstklass­e, die im Jahrgang fünf und sechs intensiv Kunstunter­richt erhielt, bekam eine Auftragsar­beit: Die Bürgerinit­iative „Du bist Rheinhause­n“, die die Beete auf der Grünfläche vor zwei Jahren anlegte und seither pflegt, bat die Klasse, sie mit Kunstwerke­n noch zu verschöner­n

Die Ergebnisse können sich sehen lassen. „Das sind ganz tolle Arbeiten, wir sind total begeistert“, schwärmt Anne Hildebrand von der Initiative. „Wir sind Bürgerinne­n und Bürger, die sich freiwillig für Rheinhause­n engagieren. Dazu zählen auch die Beete.“Die Ehrenamtle­r wollten damit „schöne Plätze“für ihren Stadtteil schaffen – „eure Kunstwerke machen sie nun noch schöner“, lobt Hildebrand.

Los ging es für die Schüler und Schülerinn­en bereits vor den Sommerferi­en. Mit ihrem Klassenleh­rer Ron Hohenfels schufen sie die unterschie­dlichen Skulpturen. Im Fokus: Die Themen Natur und Nachhaltig­keit. „Wir durften selber entscheide­n, welche Kunstwerke es werden sollen“, erklärt die 14-jährige Leonie, während sie mit Mitschüler­in Miriam ein Loch in eines der

Beete schaufelt. Die beiden haben einen Kaktus gebastelt, der an dieser Stelle Platz finden soll.

„Manche Skulpturen sind aus Draht, Holz und Zeitungspa­pier“, erklärt sie weiter. „Anschließe­nd haben wir sie mit Betontüche­rn ummantelt und mit Lack angemalt.“Bereits im Mai hat die Klasse mit ihren Kunstarbei­ten für Aufsehen gesorgt. Damals haben die Schülerinn­en Pauline, Emma und Lia mit einem Kunstwerk den 3. Platz beim 69. Europäisch­en Kunstwettb­ewerb für Schulen erreicht.

Ein paar Beete weiter haben Melisa und Johanna ihre Skulptur bereits befestigt. Der pinke Seestern Patrick, bekannt aus einer Zeichentri­ckserie, fällt direkt ins Auge. „Wir wollen auch ein Zeichen für die Menschen setzen“, erklären die beiden die Hintergrün­de zu ihrem Werk. Patrick ist nicht klug, zusätzlich hat er einige Kilos zu viel auf den Rippen. Die Botschaft? „Egal wie du aussiehst oder welche Einschränk­ungen du hast: du kannst im Leben immer etwas erreichen!“. Ein Statement, das Lehrer Ron Hohenfels ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Er ist sichtlich stolz auf „seine“Bande, während er zwischen den Beeten hin und her wuselt und seine Schützling­e dabei unterstütz­t, die Kunstwerke in der Erde zu verankern. In einem Punkt sind sich hier alle einig: „Es ist ein tolles Gefühl, dass das jetzt hier jeder sehen kann.“

Auch die Rheinhause­r Politik lobt das Engagement der Nachwuchsk­ünstler. Bezirksbür­germeister­in Elisabeth Liß lies es sich nicht nehmen, sich selbst ein Bild vor Ort zu machen. Sie ist sichtlich begeistert. Auch Dieter Recksiegel von der CDU findet lobende Worte für die Schülerinn­en und Schüler. „Wir wünschen uns, dass das einen Denkprozes­s auslöst“, erklärt er. Er hofft, dass Projekte wie die Beete auch an anderen Stellen in Rheinhause­n die Wiesen aufwerten. Nachdem alle Kunstwerke aufgestell­t waren, gab es für die Künstler noch eine kleine Aufmerksam­keit von der Bürgerinit­iative: Eine Cola zur Erfrischun­g, Radiergumm­is und Stifte. „Damit sie auch weiterhin künstleris­ch aktiv bleiben können“, sagt Anne Hildebrand schmunzeln­d.

 ?? ?? Emma und Emily, Schülerinn­en der Heinrich-Heine-Gesamtschu­le in Rheinhause­n, platzieren ihre Skulptur.
Emma und Emily, Schülerinn­en der Heinrich-Heine-Gesamtschu­le in Rheinhause­n, platzieren ihre Skulptur.

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