Weihnachtskarten und lose Fäden
Vier kleine, aber feine Geschichten vom Rande des hektischen Politbetriebs.
Es weihnachtet. In Hessen. Beim dortigen Ministerpräsidenten Boris Rhein. Der habe sich jetzt etwas ganz Besonderes einfallen lassen, so die hessische Staatskanzlei. Denn unter dem Motto: „Eine Weihnachtskarte für den Ministerpräsidenten“, sollen Schüler und Schülerinnen ihm selbstgemalte Bilder schicken. „Aus allen eingereichten Beiträgen werde ich ein Bild auswählen, das auf meine offizielle Weihnachtskarte gedruckt wird“, verspricht Rhein. Weihnachten kommt halt immer früher.
Derweil hatte Rheins Amtskollege aus Bayern, Markus Söder, die Schüler anderweitig im Blick. Der Ministerpräsident und einige seiner Minister stellten sich jüngst in München auf die Straße, um verkleidet als „Schulweghelfer“ Kindern die Überquerung zu ermöglichen. In Bayern mussten die Schüler nach den Sommerferien wieder in die Klassenzimmer. Eine Absperrung, die übrigens nur dem Foto diente – angesichts des Politiker-Aufmarsches soll die Straße sowieso von der Polizei gesperrt worden sein.
Andere Sorgen hat Digitalminister Volker Wissing. Bei den digitalen Pressekonferenzen seines Ressorts geht gerne mal was schief, vor allem, wenn’s um den Ton geht. So wie jetzt wieder nach dem Schienengipfel. Also musste kurzfristig ein Ersatzlink für Youtube zur Verfügung gestellt werden. Nach den Beratungen betonte Wissing übrigens, er wolle bei der Bahn „die losen Fäden zusammenführen“. Das sollte er in seinem Ressort auch mal machen.
Christian Lindner, FDP-Chef und Finanzminister, ist ein echter Naturbursche. Der Minister erzählte jetzt, er wandere gerne, habe einen Jagd- und Angelschein, mache das kleine Reitabzeichen. Später will Lindner dann mal imkern. Hier ein Tipp: In einem Innenhof des Parlaments wohnen Tausende von Bienen in drei Bienenstöcken. Das ist schön für die Abgeordneten. Sie bekommen nämlich jedes Jahr ungefähr 30 Kilo Honig. Und vielleicht auch schön für Lindner – da kann er schon mal mit dem Imkern beginnen.