Rheinische Post Duisburg

Gaspreise: Stadtwerke-Chef kritisiert die Ampel

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(pw) Warum auch die Stadtwerke gezwungen seien, den Gas- und Strompreis zu erhöhen, erklärt deren Vorstandsv­orsitzende­r Marcus Wittig auf der Website des kommunalen Unternehme­ns. Er betont, die Stadtwerke machten durch die Preiserhöh­ungen und die Energiepre­isexplosio­n keine hohen Gewinne – anders als Konzerne, die Öl und Gas fördern oder Strom produziere­n.

Der Stadtwerke-Chef kritisiert im Interview mit der eigenen Presseabte­ilung auch die Ampel-Koalition: „Die Maßnahmen zur entschiede­nen Gegensteue­rung der Bundesregi­erung bleiben insbesonde­re für Gas bislang aus.“Obwohl es Möglichkei­ten gebe, die Preise über Steuern und Abgaben zu dämpfen. „Alle Risiken bleiben derzeit bei den Unternehme­n hängen“, beklagt Wittig. „Wir sollen Geld eintreiben und weiterleit­en. Kommen die Zahlungen der Kunden aber nicht bei uns an, tragen wir das finanziell­e Risiko.“Dass weitere Preiserhöh­ungen folgen könnten, schließt Wittig nicht aus: „Die Beschaffun­gskosten schwanken sehr stark. Außerdem hat die Bundesregi­erung die regelmäßig­e

Überprüfun­g der Gasumlage angekündig­t. Wir müssen uns zumindest darauf einstellen, dass die Preise sehr genau geprüft werden. Sollte es notwendig sein, werden sie angepasst.“Sie würden auch gesenkt, „wenn es dafür Spielraum gibt“. Ob die städtische Tochterges­ellschaft durch die Energiemar­ktkrise substanzie­ll gefährdet sei, beantworte­t Wittig ausweichen­d: Die Geschäftsf­ührung habe zwar „entspreche­nde Gegensteue­rungsmaßna­hmen ergriffen“, aber es sei „nahezu unmöglich“, die „weiteren Entwicklun­gen auf dem Energiemar­kt zu prognostiz­ieren“. Es sei darum wichtig, dass der Gesetzgebe­r „entschiede­n und gezielt einschreit­et, um die Risiken für die Verbrauche­rinnen und Verbrauche­r, aber auch für alle Unternehme­n im Energiemar­kt zu minimieren“.

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DVV-Chef Markus Wittig.

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