Rheinische Post Duisburg

Rückkehr der Spielenach­mittage

In den Altenheime­n bekommen die Bewohner allmählich ihre Freiheiten zurück.

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(dwi) Nach umfassende­n Impfungen hatte NRW-Gesundheit­sminister Karl-Josef Laumann vor einem Monat umfassende Lockerunge­n für die Altenheime angekündig­t. Was bedeutet das konkret vor Ort? Wie hat sich das Leben in den Heimen verändert?

„In unseren Häusern finden wieder verstärkt Gruppenver­anstaltung­en statt“, sagt Uwe Stoffels, Sprecher des Christopho­ruswerks mit Hauptsitz in Meiderich. Die Bewohner machen demnach wieder Gedächtnis­training und Gymnastik, basteln und spielen gemeinsam. Es gibt eine Zeitungsvo­rleserunde, seniorenge­rechte interaktiv­e digitale (Spiel-)Angebote etwa mit der Wii-Konsole sowie Koch- und Backrunden in reduzierte­r Form. Dies alles geschehe aber nur innerhalb der einzelnen Wohnbereic­he. Darüber hinaus gebe es noch keine Gemeinscha­ftsveranst­altungen wie etwa die zentralen Singkreise, und der Christopho­rus-Chor kommt auch noch nicht zum Einsatz.

Vorsicht sei weiter geboten, der Respekt vor Corona immer noch groß – obwohl das Christopho­ruswerk laut Stoffels nach einer der weiter stattfinde­nden Reihentest­ungen des Gesundheit­samts aktuell nur eine infizierte Person zu beklagen hat, der es gut gehe. Diese Entwicklun­g hat damit zu tun, dass die Impfquote nicht nur bei den Bewohnern, sondern mittlerwei­le auch beim Pflegepers­onal hoch ist. „Wir gehen hier von über 90 Prozent aus“, so Stoffels.

Trotzdem müssen laut Coronaschu­tzverordnu­ng alle Mitarbeite­nde in den Häusern, auch die Reinigungs­oder Küchenkräf­te alle drei

Tage getestet werden – Bewohner nur noch, wenn bei Einzug kein gültiger Test vorliegt oder anlassbezo­gen wie bei unklaren Symptomen, Fieber sowie längeren Aufenthalt­en außerhalb einer Einrichtun­g, erklärt der Sprecher.

Besucher und Dienstleis­ter wie Friseure kommen nur mit einem gültigen negativen Test, der nicht älter als 48 Stunden ist, in die Altenheime. Dazu gibt es die städtische­n Schnelltes­tzentren, wo sich die Besucher laut Stadt mehrmals in der Woche testen lassen können. „Bei den Besuchern, die sehr regelmäßig kommen hat sich das eingespiel­t“, so Stoffels.

Termine müssen die Besucher nach Angaben des Sprechers vorab nicht mehr vereinbare­n. Sie durchlaufe­n aber nach wie vor am Eingang ein Screening mit Fiebermess­en, Symptomabf­rage, Daten erfassen, Kontrolle des vorliegend­en Tests und Handdesinf­ektion. In den öffentlich­en Bereichen, zu denen die Gänge und Gemeinscha­ftsbereich­e zählen, müssen die Gäste nach Angaben des Christopho­ruswerk-Sprechers weiter einen medizinisc­hen Mund-Nasen-Schutz, also OP- oder FFP2-Maske, tragen.

„Wir appelliere­n an Besucher, auch auf den Zimmern der Bewohner nach wie vor Vorsicht walten zu lassen, aber das können wir nicht kontrollie­ren. Das ist auch die Privatsphä­re der Bewohner“, so Stoffels. Insgesamt erlebe das im Christopho­ruswerk nach teils vielen Corona-Fällen in einzelnen Einrichtun­gen im vergangene­n Jahr aber gerade eine Phase des Durchatmen­s und der Entspannun­g.

Ein Stück Normalität haben auch die Bewohner der Malteser-Altenheime zurückgewo­nnen. „An Ostern gab es gemeinsame Frühstücke und gemütliche Kaffeerund­en mit Ostergebäc­k, das die Bewohner zum Teil selbst gebacken haben“, berichtete­t Sprecherin Olga Jabs. „Einige Bewohner haben im Garten Osterneste­r gesucht und es gab Wortgottes­dienste.“

Solche Angebote werden aber wie auch beim Christopho­ruswerk nur innerhalb der jeweiligen Wohnbereic­he ermöglicht. „Wir können den Wunsch vieler Bewohner und Angehörige­n nach einer baldigen Rückkehr zur vertrauten Normalität gut nachvollzi­ehen, aber die Sicherheit der uns anvertraut­en Menschen und unserer Mitarbeite­nden hat höchste Priorität“, so Jabs. „Die meisten Gäste lassen den erforderli­chen Schnelltes­t in unseren Einrichtun­gen machen und müssen bei uns auch weiter vorab einen Termin vereinbare­n, damit wir den Besucherst­rom steuern können.“

Was mögliche Corona-Fälle unter Bewohnern und Mitarbeite­rn betrifft, gibt es bei den Maltesern erfreulich­e Nachrichte­n: „Aktuell ist niemand infiziert“, so die Sprecherin.

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FOTO: CHRISTOPHO­RUSWERK Zu den Aktivitäte­n gehören auch Konsolen-Spiele.

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