Die Katastrophe von Hillsborough
Der 15. April 1989 versprach, ein schöner Fußballtag zu werden. Die Bars und
Kneipen der Stadt Sheffield in der
Region South Yorkshire waren gut gefüllt mit auswärtigen Fans. Im Hillsborough-Stadion war für 15 Uhr die Partie FC Liverpool gegen Nottingham Forest angesetzt. Die Mannschaften spielten im Halbfinale des FA-Cups. Erst kurz vor Beginn des Spiels machten sich Tausende auf den Weg zum Stadion. Dort kam es schon vor den Eingängen zu einem gefährlichen Gedränge. Um die Situation zu entspannen, ließ die Polizei nachfragen, ob man den Anpfiff verschieben könne. Die Verantwortlichen verneinten. Um den Druck auf die Fans im Eingangsbereich zu verringern, öffneten die Polizisten weitere Eingänge – eine katastrophale Fehleinschätzung. Denn das größte Gedränge herrschte bereits zu diesem Zeitpunkt in zwei mit Zäunen abgesperrten Bereichen auf der Stehplatz-Tribüne. Die nachströmenden Zuschauer liefen durch Tunnel genau in diese Bereiche. Die vorne stehenden Zuschauer wurden so stark gegen die Zäune gedrückt, dass viele von ihnen später ihren Verletzungen erlagen. Als auch noch einer der Wellenbrecher brach, stürzten viele
Fans zu Boden. Schon vor dem Anpfiff, so zeigten es später die Untersuchungen, waren 21 Menschen tot. Die Katastrophe von Hillsborough kostete 96 Fans das Leben, viele der Opfer waren minderjährig. Polizei und Medien gaben anschließend den Fans die Schuld an dem Unglück. Erst 2016 kam eine mehr als 20 Jahre später ins Leben gerufene Untersuchungskommission zu dem Schluss, dass vor allem das Fehlverhalten der Polizei vor Ort die vielen Toten verursacht hatte.