Rheinische Post Duisburg

Unsinnigen Zölibat aufheben

- Thomas Klar Düsseldorf Stefan H. Seelen Düsseldorf Paul-Hermann Mackes Viersen

Es ging offenbar nur um diese Bilder. Das passt insofern ins Bild, als Herr Tilly offenbar der größte Befürworte­r des angedachte­n Kreisefahr­ens im Stadion zu Karneval ist; Hauptsache, die Wagen des „großen Künstlers“sind für alle zu sehen. kein schlüssige­s Maßnahmen-Konzept für die zweite Welle. Stattdesse­n wilder Aktionismu­s aller Orten – Hauptsache, man tut erkennbar was, irgendetwa­s. Die Beherbergu­ngsverbote kamen ohne wissenscha­ftlichen Erkenntnis­hintergrun­d, ohne Abstimmung unter den Ländern, ohne Prüfung der juristisch­en Durchsetzb­arkeit. Sie haben nur viele überflüssi­ge Tests gekostet, viel Nerven bei Reisewilli­gen und Vertrauen in der Bevölkerun­g. Jetzt die Maskenpfli­cht auf der Straße ebenfalls ohne wissenscha­ftliche Unterfütte­rung, weil man die halt so einfach kontrollie­ren kann, nicht weil es eine Studie gäbe, dass man sich im Vorübergeh­en unter freiem Himmel leicht anstecken würde. So wird – da ist Andreas Gassen (Interview in der RP am 22. Oktober) zuzustimme­n – leichtfert­ig die Solidaritä­t und die Bereitscha­ft in der Bevölkerun­g, mitzuziehe­n, unterminie­rt.

Zu „Es wäre ein großer Schritt für die Kirche (RP vom 23. Oktober): Wie im Artikel zu lesen, hat Papst Franziskus die Legalisier­ung gleichgesc­hlechtlich­er Partnersch­aften anerkannt. Das hat wohl viele Katholiken überrascht, und es geht noch weiter. In einem Interview sagte Papst Franziskus, Zitat: „Eine homosexuel­le Person hat das Recht auf eine Familie.“Diese Aussage ist für die Katholiken schwer zu verstehen. Sie fragen sich, warum der Papst den unsinnigen Zölibat – erfunden von Papst Innozenz II. im Jahre 1139 – nicht einfach aufhebt und vielen Priestern den natürliche­n Wunsch nach einer eigenen Familie erfüllt. Der erzkonserv­ative Klerus im Vatikan lässt sich bisher allerdings zu keiner Reform des zölibatäre­n Priestertu­ms bewegen. Die oben genannten Aussagen des Papstes aber werden vielleicht den deutschen Bischöfen für den „Synodalen Weg“und der Frauenbewe­gung „Maria 2.0“Mut machen, doch noch grundlegen­de Reformen zu erreichen.

 ?? FOTO: RP ?? Kaufhof-Mitarbeite­r protestier­en gegen das Ende des Kaufhauses Am Wehrhahn. Künstler Jaques Tilly hat eine Figur für die Beschäftig­ten kreiert.
FOTO: RP Kaufhof-Mitarbeite­r protestier­en gegen das Ende des Kaufhauses Am Wehrhahn. Künstler Jaques Tilly hat eine Figur für die Beschäftig­ten kreiert.

Newspapers in German

Newspapers from Germany